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Gerüchte über Bond von Inter Mailand

Island mit erstem Anleiheauftritt seit drei Jahren - Finanzagentur legt Bietergruppe Bundesemissionen vor

Gerüchte über Bond von Inter Mailand

kjo Frankfurt – Inter Mailand sorgt dieser Tage am Bondmarkt für Gesprächsstoff. Im Handel werden Gerüchte herumgereicht, wonach der italienische Fußballclub Pläne für einen Auftritt am Anleihemarkt hat. Laut Händlern wäre es das erste Mal, dass sich der Verein finanzielle Mittel über den Anleihemarkt beschafft. Offizielle Bestätigungen für dieses womöglich in Kürze anlaufende Bond-Debüt gab es bislang nicht.Derzeit sollen die Investorengespräche für den Marktauftritt laufen. Sie sollen in diesen Tagen begonnen haben. Angedacht ist dem Vernehmen nach ein Volumen von 300 Mill. Euro für den Titel. Bei der Laufzeit werden momentan fünf Jahre herumgereicht. Es soll sich um eine vorrangige Anleihe handeln, die mit einer Besicherung versehen werden soll. Im Fachjargon besser bekannt als Senior Secured Note, ähnlich Asset Backed Securities (ABS) oder Covered Bonds, die beispielsweise mit wohnungswirtschaftlichen Hypotheken oder anderen Sicherheiten gedeckt werden. Es wurde auch nichts darüber bekannt, um welche Arten von Sicherheiten es sich bei Inter Mailand handeln soll. Als alleiniger Bookrunner für den Deal wird das Haus Goldman Sachs genannt. Spekulatives RatingAuch erste Renditeüberlegungen für diesen Inter-Mailand-Bond werden schon am Markt thematisiert. Im Gespräch sind danach um die 5 %. Experten sollen aber schon signalisiert haben, dass eine Rendite in dieser Größenordnung vermutlich nicht ausreichen wird, um ausreichend Anleger dazu zu bewegen, am Deal teilzunehmen. Die Struktur des Bonds soll ähnlich einer Projektfinanzierung ausgestaltet sein. Bei der Rückzahlung sind spezielle Cash-flow-Strukturen angedacht. Inter Mailand verfügt als Emittent über kein Rating. Am Markt erwarten aber einige Akteure, dass der Bond mit einem Rating versehen werden könnte. Herumgereicht wird eine Einstufung im Segment “BB-“, also im Sub-Investment-Grade-Bereich.In dem recht ausgedünnten Marktumfell ist gestern noch Island aufgetreten. Es war der erste Auftritt am Markt seit drei Jahren. Er wurde im Handel angesichts des Investorenzuspruchs als Erfolg gewertet. Island hatte dafür in diesem Jahr die Kapitalverkehrskontrollen aufgehoben. Erste preisliche Überlegungen für den fünfjährigen Bond gingen in die Richtung eines Spreads von “im Bereich von 55 Basispunkten (BP) über Swaps”. Im weiteren Verlauf des Deals wurde das Papier dann mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 45 BP” vermarktet. Die Investoren bekamen den Bond schlussendlich zum Spread von 35 BP. Der Titel wurde 500 Mill. Euro schwer, was angesichts eines Orderbuches von gut 4,2 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich) für die Leads keine größere Schwierigkeit darstellte. Die Single-A-Adresse hatte die Häuser Barclays, Citigroup, Deutsche Bank und Nomura als Lead-Manager für den Deal mandatiert.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, legte gestern die neue Liste der Bietergruppe Bundesemissionen vor. Dies ist die Rangliste derjenigen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft in diesem Jahr abgewickelt hat. Es handelt sich also um die in- und ausländischen Banken, mit denen der Bund 2017 in den Auktionen von Bundeswertpapieren zusammengearbeitet hat.Spektakuläre Veränderungen in der Rangliste stellten sich aber nicht ein. Es handelte sich im Wesentlichen nur um kleinere Verschiebungen bei den Positionierungen. Angeführt wird die 36 Adressen umfassende Bietergruppe nun von BNP Paribas, die im Vorjahr noch auf dem zweiten Platz war. Die Silbermedaille geht in diesem Jahr an die Commerzbank, die im Vorjahr auf Rang 3 war. Nomura belegt den dritten Platz, nachdem das Haus 2016 noch die Goldmedaille erhalten hatte. Die weiteren Positionen auf den Rängen 4 bis 10 (Vorjahr in Klammern): HSBC (5), Unicredit (9), Deutsche Bank (7), Citigroup (4), Goldman Sachs (6), Barclays (8) und J.P. Morgan (15).