Der einstige “Anleihekönig” Bill Gross tut sich schwer damit loszulassen. Schon nachdem er bei der von ihm gegründeten Fondsgesellschaft Pimco 2014 im Streit gehen musste, diente er sich im Alter von 70 Jahren noch einmal als Fondsmanager an – und scheiterte krachend. Mit seiner Vorhersage, der Renditeabstand zwischen amerikanischen und deutschen Staatsanleihen werde gehörig schrumpfen, griff er 2018 daneben. Infolge weiterer Patzer verlor sein Fonds an Vermögen und die Kunden verabschiedeten sich. Nun hat sich Gross aus dem Ruhestand mit gewagten Tipps zu Wort gemeldet. Ein Großteil, wenn nicht alle fiskalischen Anreize, die zum Anstieg der Aktienkurse und sinkenden Zinsen geführt hätten, seien nun vorbei, schreibt er in einem Ausblick. Investoren sollten in bislang gemiedene Sektoren umschichten. Dabei hebt Gross die Tabakbranche hervor. Dass deren Titel aber überhaupt nicht zum langfristigen Trend zur nachhaltigen Geldanlage passen und deshalb von einem großen Teil der Investoren gemieden werden, scheint an Gross vorbeigegangen zu sein.xaw