Gold auf Rekordjagd – Dax im Plus
Gold auf Rekordjagd – Dax im Plus
Die Rekordjagd beim Goldpreis kennt offenkundig kein Ende. Das Edelmetall klettert in der Spitze um 1,8 auf 4.217,95 Dollar je Feinunze und ist damit zeitweise so teuer wie nie. Seit Jahresbeginn kommt es auf ein Plus von rund 60%. Für Kauflaune sorgten am Mittwoch Spekulationen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed nach den jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell. Niedrigere Zinssätze verringern die Opportunitätskosten des Goldbesitzes, da es keine Zinsen abwirft. „Ein Anstieg auf 5.000 Dollar erscheint mittel- bis langfristig nicht unmöglich“, prognostizierte Ricardo Evangelista, Analyst beim Broker ActivTrades. Zu den Faktoren, die die „Antikrisen-Währung“ weiter stützen könnten, gehörten etwa ein länger anhaltender teilweiser Stillstand der US-Verwaltung und eine weitere Eskalation im US-Handelskonflikt mit China.
An den Aktienmärkten liegt der deutsche Leitindex Dax im Mittagsgeschäft leicht im Plus. Aktuell notiert das Börsenbarometer mit 24.307 Zählern mit 0,3% in der Gewinnzone. Der Euro Stoxx 50 Index klettert im Mittagshandel um 1,6% und liegt aktuell bei 5.638 Punkten. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex 0,6% tiefer bei 24.237 Punkten geschlossen.
Powell hellt Stimmung auf
Die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell hellten die Stimmung an der Frankfurter Börse etwas auf. Der Ausblick für Beschäftigung und Inflation in den USA habe sich seit der Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September nicht wesentlich verändert, hieß es in Powells vorbereiteten Bemerkungen für eine Konferenz. Am Markt wurden seine Worte dahingehend interpretiert, dass noch zwei Leitzinssenkungen in diesem Jahr vorgenommen werden. Und mancher Anleger setzt auch auf weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr.
Thomas Altmann von QC Partners verwies zudem auf Powells Ankündigung, dass die Fed das Tempo beim Schrumpfen ihrer Bilanz künftig drosseln könnte. Die Bilanz der Fed besteht zum großen Teil aus US-Staatsanleihen und Hypothekenpapieren, die die Notenbank in den Jahren der lockeren Geldpolitik aufgekauft hat. Wenn sie diese Anleihen nicht mehr nachkauft, sobald sie auslaufen, schrumpft ihre Bilanzsumme. Dadurch wird Liquidität aus dem Finanzsystem gezogen.
Aurubis im Minus
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte Aurubis mit einem Minus von 6%. Der Stahlkonzern Salzgitter will seine Beteiligung an der Kupferhütte über eine Umtauschanleihe abbauen.
Gefragt waren hingegen die Aktien von Hugo Boss und Adidas, die um 2,5% und 0,4% zulegten. Adidas war zeitweise noch stärker im Plus. Ein Händler verwies auf das leichte Umsatzplus des Luxusgüterkonzerns LVMH im dritten Quartal. Dieses „könnte darauf hindeuten, dass die anhaltende Nachfrageflaute in dem Sektor nachlässt“.
Beige Book im Blick
Am Mittwoch legt die US-Notenbank Fed am Abend (MESZ) ihren im Fachjargon als Beige Book bekannten Konjunkturbericht vor. Da wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben, kommt dem Fed-Bericht zurzeit umso größere Aufmerksamkeit zu.
Auf der Unternehmensseite legen mit Morgan Stanley und der Bank of America weitere US-Banken ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Die Zahlen der Konkurrenten Goldman Sachs und J.P. Morgan vom Dienstag deuten darauf hin, dass vor allem das Geschäft mit dem Investmentbanking gut gelaufen ist.
Der wachsende Bedarf an hochmodernen KI-Prozessoren füllt dem niederländischen Maschinenbauer ASML die Auftragsbücher schneller als erwartet. Wegen der US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China warnte der weltweit führende Anbieter von Maschinen zur Chip-Produktion am Mittwoch vor einem deutlichen Rückgang der dortigen Nachfrage. Dennoch rechnet Firmenchef Christophe Fouquet für 2026 mit Umsätzen mindestens auf dem Niveau des aktuellen Jahres. Einen detaillierten Ausblick wolle er im Januar vorlegen. ASML legen um 4% zu.