ROHSTOFFE

Goldpreis klettert über 1200 Dollar

Schwacher Dollar und Machtkampf in Washington stützen - Opec-Kürzungen treiben Ölnotierungen an

Goldpreis klettert über 1200 Dollar

ku Frankfurt – Erstmals seit sieben Wochen ist der Goldpreis über die Marke von 1 200 Dollar je Feinunze geklettert. Er rückte bis auf 1 206,98 Dollar vor. Seit dem Zehnmonatstief am 15. Dezember hat sich der Goldpreis um 7 % erholt.Händler verwiesen darauf, dass sich der Greenback derzeit schwächer zeigt. Der Dollar-Index, der die Bewegungen der Währung gegenüber den wichtigsten sechs Partnerwährungen misst, ist auf ein Monatstief gefallen. Der Dollar litt vor allem darunter, dass der neue US-Präsident Donald Trump bei seinem Auftritt am Mittwoch keine neuen Hinweise auf ein Infrastrukturprogramm oder auf Steuersenkungen gegeben hat. Trump äußerte sich nur wenig zu seiner künftigen Wirtschaftspolitik.Ferner belaste der mittlerweile offen ausgetragene Konflikt in Washington zwischen Trump auf der einen Seite und den amerikanischen Geheimdiensten auf der anderen Seite. Mittlerweile sei Gold zumindest wieder ein wenig als sicherer Hafen in Krisenzeiten gefragt, sagten Händler. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank betonen, die Pressekonferenz sei durch verbales Säbelrasseln geprägt gewesen, was die Unwägbarkeiten der kommenden Trump-Präsidentschaft unterstreiche.Analysten wiesen darauf hin, dass der Goldpreis wieder deutlich unter Druck kommen könnte, wenn Trump doch noch ein großvolumiges Konjunktur- und Infrastrukturprogramm inklusive Steuersenkungen sowie Steuererleichterungen für Unternehmen präsentiere und umsetze. Viele Analysten sind daher skeptisch, was die Nachhaltigkeit der jüngsten Erholung des Edelmetalls betrifft.Der Ölpreis setzte am Donnerstag seine Erholung fort. Die Nordseesorte Brent Crude verteuerte sich um 1,9 % auf 56,14 Dollar je Barrel. In der Spitze kletterte sie sogar auf ein Niveau von 56,43 Dollar. Erneut gab es Hinweise, dass es die Mitglieder des Kartells Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) mit den vereinbarten Förderkürzungen ernst meinen. So gab der saudi-arabische Ölminister Khalid al-Falih bekannt, die Förderung seines Landes sei auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Saudi-Arabien produziere derzeit weniger als 10 Mill. Barrel pro Tag (bpd), womit das Land seine Zusagen im Rahmen der Opec-Übereinkunft übertroffen hätte. Für den kommenden Monat stellte er noch weitergehende Kürzungen in Aussicht. Al-Falih geht davon aus, dass sich das Angebot auf dem Ölmarkt binnen der nächsten zwei bis drei Jahre deutlich verknappen wird. Während der saudische Ölminister keine Zielgröße für den Ölpreis nannte, sagte sein irakischer Kollege Jabar Ali al-Luaibi, seine Regierung strebe einen Ölpreis von 65 Dollar je Barrel an.Der staatliche saudi-arabische Ölkonzern Aramco hat Raffineriebetreiber in Indien und Südostasien über Kürzungen seiner Lieferungen in Kenntnis gesetzt. Betroffen sind die indischen Raffineriebetreiber Reliance Industries und Hindustan Mittal Energy sowie die malaysische Petronas. Wegen des intensiven Wettbewerbs sind die saudischen Lieferungen in andere Teile Asiens bislang nicht zurückgefahren worden.Der Preis des Industriemetalls Nickel ist mit 9 660 Dollar je Tonne auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen. Die indonesische Regierung teilte mit, dass das Land nun wieder Exporte auch von unverarbeitetem Erz zulassen will.