DEVISEN

Greenback gerät auf breiter Front unter Druck

Deutsche Bank: Euro kann auf 1,20 Dollar steigen

Greenback gerät auf breiter Front unter Druck

ku Frankfurt – Der Euro ist am Mittwoch auf den höchsten Stand seit vier Monaten geklettert. Die Gemeinschaftswährung erreichte in der Spitze 1,1452 Dollar. Am Abend wurde sie dann zu 1,1449 gehandelt, ein Anstieg gegenüber Vortag von 0,5 %. Händler sagten, die Hoffnung auf eine baldige Marktreife eines Impfstoffs gegen das Coronavirus veranlasse Marktteilnehmer dazu, in Währungen zu gehen, die als risikoreicher empfunden werden. Am Mittwoch hat der US-Pharmakonzern Moderna mitgeteilt, er habe einen Impfstoff in der Entwicklung, der verträglich sei und Immunreaktionen bei Testpersonen hervorrufe.Dem Greenback machte auch zu schaffen, dass die Pandemie in den Vereinigten Staaten noch keineswegs im Griff ist, so dass einige Bundesstaaten wie Kalifornien neue Lockdown-Maßnahmen einführen. Außerdem belastete den Dollar, dass sich die Spannungen mit China weiter verschärft haben. Der Dollar-Index, der die Stärke der US-Währung gegenüber den Devisen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, rutschte erstmals seit Juni unter die Marke von 96 Punkten.Neben dem Euro zeigten sich auch der neuseeländische und der australische Dollar fest. Beide legten um etwa 0,5 % zu. Der “Aussie” kletterte auf 0,701 US-Dollar, der “Kiwi” auf 0,6568 US-Dollar. Das britische Pfund stieg um 0,7 % auf 1,2641 Dollar. Gegenüber der Gemeinschaftswährung konnte Sterling keinen Boden gutmachen.Nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank kann der Euro gegenüber dem Dollar deutlich weiter steigen, und zwar bis auf rund 1,20 Dollar. Sowohl Nord- als auch Südamerika erwiesen sich wirtschaftlich sowie bei der Bekämpfung des Virus als große Verlierer, Europa und Nordasien hingegen als Gewinner.