kjo Frankfurt – Die sommerliche Ruhe am europäischen Anleiheprimärmarkt scheint nun zu Ende zu gehen. Das Emissionsgeschäft belebte sich gestern ein wenig im Vergleich zu den doch sehr ruhigen Tagen der vergangenen rund zwei Wochen. Es herrscht zwar noch nicht Normalbetrieb, das dürfte noch ein wenig auf sich warten lassen. Aber Emittenten zeigen sich wieder und treffen offenkundig auch auf eine gute Nachfrage für das neue Bond-Material.So war es gestern auch beim Bund. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes verantwortet, ging mit neuen zweijährigen Papieren an den Start, von denen sie ein Volumen von 6 Mrd. Euro im Angebot hatte. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt, kamen Bietungen über 9,67 Mrd. Euro, wovon 3,23 Mrd. Euro auf Kursgebote entfielen und 6,44 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 27 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 61 Gebote ab, teilte die Finanzagentur später mit.In die Zuteilung gingen Papiere für 4,916 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,415 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 101,428 %. Die Anleger bekamen das Papier zur Durchschnittsrendite von – 0,69 % nach – 0,68 % im Juli. Titel für 1,084 Mrd. Euro gingen in die Marktpflegequote für die Sekundärmarktaktivitäten.Aber auch bei einem anderen sicheren Emittenten griffen die Anleger zu, und zwar bei der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Bank der EU. Sie war mit einem zehnjährigen Papier am Start, das zu einem Spread von “im Bereich von minus 3 Basispunkten (BP)” in die Vermarktung ging. Festgezurrt wurde der Spread dann mit minus 4 BP. Die EIB nahm über den Titel 3 Mrd. Euro auf, was angesichts der guten Orderlage von mehr als 10,5 Mrd. Euro kein Problem war.