Asset Backed Securities

Gute Aussichten für europäische ABS

Aegon Asset Management (AM) stuft europäische ABS (Asset Backed Securities) aus Bewertungssicht derzeit als attraktiv ein.

Gute Aussichten für europäische ABS

Gute Aussichten für europäische ABS

Aegon AM sieht stabile Renditen – Niedrige Zinssensitivität

kjo Frankfurt

Aegon Asset Management (AM) stuft europäische ABS (Asset-Backed Securities) aus Bewertungssicht derzeit als attraktiv ein. „Wir gehen davon aus, dass sich die europäischen ABS-Creditspreads in der zweiten Jahreshälfte 2023 parallel mit den breiteren Märkten entwickeln werden. Es wird voraussichtlich Schwächephasen an den Märkten geben, da die Unsicherheit über die Inflation und die Auswirkungen höherer Zinssätze bestehen bleibt. Eine erhebliche Abschwächung des fundamentalen Bildes ist jedoch bereits eingepreist, und die ABS-Anleger scheinen für das erhöhte Kreditrisiko sehr gut entschädigt zu werden“, sagt Frank Meijer, Head of Alternative Fixed Income bei Aegon AM. High-Carry-Produkte dürften sich seiner Ansicht nach daher besser entwickeln, insbesondere wenn die kommenden makroökonomischen Daten auf eine nachlassende Inflation hindeuten.

„Aus fundamentaler Sicht erwarten wir, dass die Zahlungsrückstände in den zugrunde liegenden Sicherheitenpools angesichts des höheren Zinsumfelds und des Drucks auf die Bilanzen der privaten Haushalte zunehmen werden. Wir gehen davon aus, dass die Herabstufungen und Ausfälle von Unternehmen zunehmen werden, was sich auf die fundamentale Performance von Collateralized Loan Obligations – CLO – auswirken wird“, führt Meijer weiter aus. Allerdings seien CLO- und ABS-Strukturen aufgrund struktureller Elemente wie (Liquiditäts-)Reservefonds, Überschuss-Spreads, Auslöser für die Umleitung von Cashflows und Nachrangigkeit in der Lage, erheblichen Stressszenarien und Zahlungsstörungen standzuhalten. Darüber hinaus seien die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren gestiegen, wodurch sich die potenziellen Verluste aus Hypotheken im Falle eines Zwangsverkaufs der Immobilie verringern würden. „Daher haben wir keine unmittelbaren Bedenken hinsichtlich der Fundamentaldaten von ABS und bleiben positiv gegenüber der Anlageklasse“, so Meijer.

Die technischen Daten seien ausgewogen. „Wir gehen davon aus, dass die Primäremissionen ihr derzeitiges Tempo beibehalten werden, da die Zentralbanken keine günstigen Finanzierungsquellen wie TLTRO mehr zur Verfügung stellen werden und die Banken andere Absatzmöglichkeiten wie ABS finden müssen.“ Die Emissionstätigkeit von Nichtbanken werde wahrscheinlich weitergehen, wenn auch langsamer, da die Finanzierung teurer sei, während erfahrene Häuser Aktiva mit niedrigeren Kupons im Bestand haben werden, was zu einigen Schwierigkeiten bei der öffentlichen Platzierung dieser Geschäfte führen könnte. „Insgesamt glauben wir, dass die technischen Daten in allen ABS-Sektoren neutral sein werden, aber positive Überraschungen möglich sind, wenn das fundamentale Bild positiver ist, als wir derzeit erwarten.“

Unsicheres Umfeld

Unter Bewertungsgesichtspunkten he-
ben sich europäische ABS laut Meijer von den breiteren Rentenmärkten ab und bieten seiner Ansicht nach einen sehr guten absoluten und relativen Wert, mit einem deutlichen Renditeanstieg gegenüber Investment Grade Corporate Credits. „Und im derzeitigen unsicheren Umfeld dürften der ABS-Carry und die sehr niedrige Zinssensitivität von ABS-Anleihen für relativ stabile Renditen sorgen“, so der Experte.

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