Märkte am Mittag

Dax zieht nach US-Inflationszahlen deutlich an

Die Aktien von RWE und ProSiebenSat.1 haben positiv auf Bilanzzahlen der beiden Konzerne reagiert. Am Gesamtmarkt hat sich der Dax bis mittags freundlich präsentiert. Nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise zog der Dax deutlich an.

Dax zieht nach US-Inflationszahlen deutlich an

Im frühen Handel verbuchten die Indizes am deutschen Aktienmarkt leichte Zuwächse. Der Dax stieg um 0,1% auf 15.358 Punkte und baute damit die Gewinne des Vortages aus. Mittags lag der deutsche Aktienindex 0,3% verbessert auf 15.395 Punkten. Nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise zog der Dax um 1,2% auf 15.525 Punkte an.

Mit einem Anstieg von 0,0% im Vergleich zum Vormonat und 3,2% gegenüber Vorjahr sind die US-Verbraucherpreise im Oktober weniger gestiegen als erwartet. Dies wird positiv für Aktien- und Anleihemärkte gewertet.

In den Fokus rückten die Papiere von Unternehmen, die am Dienstagmorgen Quartalszahlen vorgelegt haben: Deutschlands größter Stromproduzent RWE meldete für die ersten neun Monate einen Anstieg des operativen Gewinns von 3,4 Mrd. auf 6,15 Mrd. Euro und bekräftigte seine Prognose für das Gesamtjahr. Die RWE-Aktien gewannen bis mittags 2,4% auf 37,18 Euro. Noch stärker waren ProSiebenSat.1 gefragt, die auf die Geschäftszahlen bis mittags mit einem Kurssprung um 9% auf 5,35 Euro reagierten. K+S kündigte eine Anpassung der Dividendenpolitik an. Der Wert verbesserte sich um 3,7% auf 14,63 Euro.

Schwächer zeigten sich dagegen Hensoldt, die sich bis mittags um 5% auf 26,36 Euro verbilligten. Das Rüstungsunternehmen plant die Übernahme des Dienstleistungsunternehmens ESG. Investoren befürchten, dass dafür eine Kapitalerhöhung notwendig werden könnte.

An der Wall Street hatten sich Anleger zum Wochenbeginn zurückgehalten. Der Dow Jones Industrial Index schloss ebenso kaum verändert wie der Nasdaq Composite und der breit gefasste S&P 500.

Zur allgemeinen Unsicherheit trug auch die Ratingagentur Moody's bei, die vor dem Wochenende den Rating-Ausblick für die USA auf "negativ" von zuvor "stabil" gesenkt hatte. Damit drohen dem Land eine Herabstufung in näherer Zukunft und in der Folge auch teurere Kredite. Die Rating-Agenturen Fitch und S&P haben der USA bereits ihr Triple-A-Rating entzogen.

Boeing profitiert von Großauftrag

Bei den Einzelwerten ließ ein 50 Mrd. Dollar schwerer Auftrag aus Dubai Boeing-Aktien um mehr als 4% steigen. Die staatliche Fluggesellschaft Emirates und ihre Schwestergesellschaft Fly Dubai orderten bei der Eröffnung der Dubai Airshow 125 Großraumflugzeuge des Airbus-Rivalen. Für Rückenwind sorgte auch ein Bericht der Agentur Bloomberg, demzufolge China die Wiederaufnahme von Bestellungen für Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max erwäge. Dies würde sich in den nächsten sechs bis 18 Monaten positiv auf das Ergebnis von Boeing auswirken, sagte Thomas Hayes vom Hedgefonds Great Hill Capital.

Am Rohölmarkt vertrieb unterdessen ein Bericht der Opec fürs Erste die Sorgen der Investoren über die schwächelnde Nachfrage in den USA und China. "Der monatliche Ölmarktbericht der Opec schien sich gegen Nachfragesorgen zu wehren und verwies auf eine übertrieben negative Stimmung in Bezug auf die chinesische Nachfrage", sagte Craig Erlam, Marktanalyst bei Oanda. Zugleich erhöhte die Opec ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage im Jahr 2023 leicht und blieb bei ihrer relativ hohen Prognose für 2024. Die Preise für die Sorte Brent und das US-Öl WTI zogen daraufhin um jeweils rund 1,5% an.