Aktienmärkte

Handelseinigung beflügelt internationale Aktienbörsen

Die Einigung zwischen den USA und China hat die internationalen Aktienmärkte beflügelt. Die Chancen auf eine Jahresschlussrally steigen.

Handelseinigung beflügelt internationale Aktienbörsen

Finanzmärkte

Handelseinigung beflügelt Aktienbörsen

China legt zu, Nikkei klettert über 25.000 Punkte und S&P 500 steigt weiter

wrü Frankfurt

Wenige Tage vor dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jingping haben sich die USA und China auf ein Rahmenwerk zu einem neuen Zollabkommen geeinigt. Dieses wichtige Entspannungssignal im Zollstreit hat dann gleich am Montag auf die asiatischen Aktienmärkte ausgestrahlt. So gewannen sowohl der Hang Seng in Hongkong als auch der CSI 300 mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandsbörsen rund 1%.

Die US-Börsen, die ohnehin bereits auf Rekordniveau notieren, haben aufgrund der Zolleinigung ihren Rekordlauf fortgesetzt. So legte der S&P 500 im frühen Geschäft 0,8% zu, während der Nasdaq 100 um 1,3% kletterte. Mit der Einigung im Zollstreit und der am Mittwoch erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed steigen die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine Jahresschlussrally an der Wall Street.

Nikkei klettert auf Rekordhoch

In Japan sprang der Nikkei 225 gar um 2,5% auf 50.512 Punkte und kletterte erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 50.000 Zählern. Hier beflügelt die neue Premierministerin Sanae Takaichi und ihre Affinität zu den Abenomics die Konjunkturerwartungen. Zudem ist am Dienstag ein Treffen zwischen US-Präsident Trump und Takaichi geplant. Und beide ziehen wirtschaftspolitisch an einem Strang.

Die guten Vorgaben aus Asien sind am Montag am deutschen Aktienmarkt weitgehend abgeprallt. Auch der etwas besser als erwartete Ifo-Geschäftsklimaindex konnte die Kurse nicht beflügeln. Der Dax tendierte kaum verändert. Der deutsche Leitindex schloss 0,3% verbessert auf 24.309 Punkten. Der MDax lag am späten Nachmittag leicht ermäßigt. Der Euro Stoxx 50 gewann hingegen 0,5% und stieg über die Marke von 5.700 Punkten.

Porsche mit deutlichem Plus

Die Milliardenkosten für die Verbrenner-Verlängerung haben den Gewinn des Sport- und Geländewagenbauers Porsche AG in den ersten drei Quartalen fast vollständig aufgezehrt. Gleichwohl gewannen Porsche Vorzüge bis zum späten Nachmittag 3,2% auf 48,60 Euro und erholten sich damit weiter. Vom Oktobertief hat der Kurs bereits gut ein Fünftel zugelegt. Von dem Kurshöhenflug im Frühjahr und Sommer 2023 bei teils über 120 Euro ist Porsche aber noch weit entfernt. Wegen des deutlichen Kursrückgangs seitdem war der Titel auch aus dem Leitindex Dax in den MDax abgestiegen.

Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC sah das Zahlenwerk konsistent zu der Gewinnwarnung aus dem September. Beim operativen Ergebnis habe Porsche etwas besser abgeschnitten als von ihm erwartet. Das könnte der Aktie helfen, meinte der Experte. Es habe keine zusätzlichen schlechten Nachrichten gegeben, schrieb Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies. Für ihn bleibe die Frage, ob der designierte neue Chef Michael Leiters nicht nur aktuelle Probleme aus dem Weg räumen müsse, sondern auch bedeutenden Einfluss auf die Strategie nehmen könne.

Gerresheimer legen zu

Am Aktienmarkt blickten die Anleger auch auf Gerresheimer. Bei dem Verpackungsspezialisten erhärtete sich teilweise der Verdacht, gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen zu haben. Nachdem die Finanzaufsicht Bafin im September eine Prüfung problematischer Buchungen im Konzernabschluss 2024 eingeleitet hatte, gab das MDax-Unternehmen das Ergebnis einer Untersuchung einer beauftragten Kanzlei bekannt. Dabei geht es im Vergleich zum Konzernumsatz aber nur um eine sehr kleine Summe. Daraufhin legte die Aktie um 3,3% zu. Die Problematik hätten die Kursverluste der vergangenen Woche bereits eingepreist, sagten Börsianer.

Fortschritte in der Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb bescherten den Papieren des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec Kursgewinne in Höhe von 4,3%. Evotec hat im Rahmen der strategischen Neurologie-Partnerschaft eine Zahlung über 25 Mill. Dollar erhalten.