Höhere Rendite, geringeres Risiko
Höhere Rendite, geringeres Risiko
Vergleich zu Direktinvestments
Studie zeigt Vorteile von Express-Zertifikaten
ba Frankfurt
Anlagen in Express-Zertifikaten bieten nicht nur eine positive Zusatzrendite im Vergleich zu risikogleichen Direktinvestments – laut einer Studie sind sie gegenüber renditegleichen Direktinvestments bestehend aus einer Kombination aus Euro Stoxx 50 und Tagesgeld zudem weniger risikobehaftet. Untersucht wurden in der „Express-Studie 2025“, die der Lehrstuhl für Finance der Eberhard Karls Universität Tübingen im Auftrag des Bundesverbands für strukturierte Wertpapiere (BSW) durchgeführt hat, die Wertentwicklung von 12.445 Express-Zertifikaten der SRI-Risikoklassen 1 (sehr niedrig) bis 5 – auf der bis 7 reichenden Skala – mit einem investierten Volumen von mehr als 32,3 Mrd. Euro, bezogen auf den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50, die ab Januar 2018 aufgelegt und bis März 2025 zurückgezahlt wurden.
Zum Vergleich der Renditen unter Risikogleichheit wurde jedem Express-Zertifikat ein Direktinvestment mit gleicher Laufzeit gegenübergestellt, das entsprechend der Risikoklasse des Zertifikats aus einem Anteil Euro Stoxx 50 (Total Return) und einem Tagesgeldanteil bestand. Zudem wurde die mögliche Risikoreduktion durch den Vergleich mit einem renditegleichen Direktinvestment gemessen. Dabei wurden für die Express-Zertifikate jeweils alle tatsächlichen Kosten, wie etwa Ausgabeaufschläge, berücksichtigt, während beim Vergleichsinvestment ohne jegliche Kosten gerechnet wurde.

Laut der Studie erzielten 99,94% der untersuchten Express-Zertifikate ein positives Ergebnis. Bei drei Produkten ergab sich ein neutrales, bei vieren ein negatives Ergebnis. Im Durchschnitt lag die Rendite eines Express-Zertifikats bei 2,63% p.a., beim Direktinvestment waren es 7,56% pro Jahr. Das Risiko der Express-Zertifikate betrug im Durchschnitt aber 1,37%, das des Direktinvestments 8,17%. Damit erzielten die Express-Zertifikate zwar nur ein Drittel der Rendite des Direktinvestments, das aber mit nur einem Sechstel des Risikos.
Zusatzrendite von 1%
Im Schnitt brachten Express-Zertifikate eine positive Zusatzrendite von mehr als 1% jährlich. Die höchste Zusatzrendite wiesen jene auf, die zum frühestmöglichen Termin vorzeitig fällig wurden. Die frühzeitige Rückzahlung geht laut Studie also entgegen der häufig geäußerten Befürchtung nicht durch die Verteilung der Produktkosten auf eine kürzere Laufzeit zulasten der Anleger.
Größere Bandbreite beim Direktinvestment
Die Bandbreite der Renditen reichte bei den Express-Zertifikaten von –0,86% p. a. bis 42,6% pro Jahr. Beim Direktinvestment lagen sie hingegen zwischen –9,45% p. a. und 65,88% pro Jahr.
Der Risikovergleich zeigt zudem, dass ein Express-Zertifikat im Durchschnitt eine Risikoreduktion von 47,6% gegenüber dem renditegleichen Direktinvestment bietet. Die geringste Risikoreduktion lag für die sieben Emissionsjahre bei 10,5%, der höchste Wert betrug 67,7%.
Zweitgrößte Kategorie
Per Ende September betrug das in Deutschland in strukturierten Wertpapieren investierte Volumen etwas mehr als 104 Mrd. Euro. Die größte Produktkategorie sind mit einem Anteil von 37,6% die Fest- und Stufenzinsanleihen, gefolgt von den Express-Zertifikaten mit 28,2%. Der Euro Stoxx 50 (Kursindex) ist dabei der mit Abstand beliebteste Basiswert bei Express-Zertifikaten; sein Anteil am Marktvolumen der Express-Zertifikate liegt bei 37,6%. Laut BSW stehen die Top-10-Basiswerte zusammen für mehr als zwei Drittel des gesamten Volumens von Express-Zertifikaten.
