AUSBLICK

Hoffnung auf Bodenbildung in der Industrie

Analysten erwarten höheren US-Wohnungsbau

Hoffnung auf Bodenbildung in der Industrie

Von Wolf Brandes, FrankfurtWachstumsdelle und Bodenbildung – das sind die Formulierungen, mit denen die jüngsten Konjunkturzahlen beschrieben werden. Nach leicht besseren Werten für das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal richtet sich jetzt der Blick auf den Euroraum. Am Freitag werden die Werte für den Einkaufsmanagerindex veröffentlicht und damit könnte die sich die Hoffnung halten, dass die Wirtschaft knapp an einer Rezession vorbeischrammen wird.Für November erwarten die Analysten beim EWU-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen im Durchschnitt ein kleines Plus auf Wert von 52,5 Punkte (im Vormonat: 52,2 Punkte). Der EWU-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der ebenfalls am Freitag veröffentlicht wird, hatte sich zuletzt stabilisiert.Der Einkaufsmanagerindex orientiert sich am amerikanischen Purchasing Managers Index (PMI). “Die Stimmung im Industriesektor zeigte analog zu diversen anderen Sentimentindikatoren Anzeichen einer Bodenbildung und signalisierte damit, dass die Talsohle in etwa erreicht sein könnte”, analysiert die Postbank und rechnet mit einem leichten Anstieg des Stimmungsindikators von 45,9 auf 46,2 Punkte. Die entsprechenden Konjunkturindikatoren für Deutschland werden etwas schlechter eingeschätzt; die Analysten erwarten hierzulande bei den jeweiligen Indizes einen leichten Rückgang.Insgesamt deutet das konjunkturelle Bild darauf hin, das in Europa die Dienstleistungen die schwächere Entwicklung in der Industrie kompensieren könnten. Dies wäre auch deshalb eine gute Nachricht, weil eine Erholung in der Industrie nicht in Sicht ist, schreibt die Commerzbank. Die globale Nachfrage nach Industriegütern ist weiter schwach; dabei spielt eine Rolle, dass aus China weiterhin eher enttäuschende Konjunkturdaten kommen.In den USA werden ebenfalls am Ende der Woche der PMI verarbeitendes Gewerbe (Konsens +0,3) und der PMI Dienstleistungen (Konsens: -0,3) bekannt gegeben. Viel beachtet ist auch der Immobiliensektor. In den USA dürften die niedrigen Hypothekenzinsen den Wohnungsbau und damit die Wirtschaft stützen. Der Rückgang der Baubeginne im September könnte sich als Ausreißer erweisen. Die Zahl der Baugenehmigungen wird am Diensttag veröffentlicht. Sie ist ein Indikator für anstehende Bauvorhaben. Generell wird erwartet, dass im Oktober wieder mehr Bauten begonnen wurden (+5,1 %).