Märkte am Morgen

Hoffnung auf Ende der US-Haushaltssperre treibt Dax nur wenig an

Mit Blick auf die Perspektive eines baldigen Ende der US-Staatshaushaltssperre ist der Dax leicht freundlicher in den Handel gestartet.

Hoffnung auf Ende der US-Haushaltssperre treibt Dax nur wenig an

Der Dax ist am Dienstag etwas freundlicher in den Handel gestartet. Er kletterte im frühen Handel um 0,1% auf 23.987 Punkte. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,4% auf 5.689 Zähler. In den USA wird ein Ende des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte (Shutdown), auf das die Anleger bereits tags zuvor gesetzt hatten, immer wahrscheinlicher. Die Mehrheit des US-Senats hat einen Übergangshaushalt beschlossen. Für ein Inkrafttreten fehlen nun noch die Zustimmung durch das Repräsentantenhaus sowie anschließend die Unterschrift von Präsident Donald Trump.

Am Dienstag könnte dem Dax zunächst der Anstieg über die 100-Tage-Durchschnittslinie gelingen, an der die Erholung tags zuvor abgeebbt war. Sie findet bei Börsianern als Indikator für die mittel- bis längerfristige Entwicklung Beachtung. Aktuell liegt sie mit 24.023 Punkten exakt am Vortageshoch. Thomas Altmann, Analyst beim Vermögensverwalter QC Partners, merkte an, dass für ein nachhaltiges Überspringen der 24.000 Punkte überzeugte und vor allem langfristig orientierte Käufer nötig seien. „Zuletzt kamen die Käufer vor allem bei fallenden Kursen in den Markt.“

Erleichterung in Asien

Die Erleichterung über das bevorstehende Ende der US-Haushaltssperre hat die asiatischen Börsen nur kurz beflügelt. Nach anfänglichen Gewinnen drehten die wichtigsten Indizes am Dienstag ins Minus. Der japanische Nikkei-Index gab leicht auf 50.843 Punkte nach. Die Börse in Shanghai verlor 0,4%. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um knapp 1%. Händler verwiesen auf wiederkehrende Bedenken über die hohen Bewertungen im Technologiesektor, die erneut in den Vordergrund rückten. Insbesondere die Kurse von Halbleiteraktien gerieten unter Druck. „Es gibt wahrscheinlich eine gewisse Angst vor der überhitzten KI-Rally – nicht unbedingt eine konkrete Besorgnis“, sagte der Nomura-Stratege Naka Matsuzawa.

Weg frei gemacht

Der US-Senat hat den Weg für ein Ende der längsten Haushaltssperre in der Geschichte der USA freigemacht. Am Montag votierten die US-Senatoren mit 60 zu 40 Stimmen für einen Kompromiss, der die Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 30. Januar sichert. Die fast sechswöchige Haushaltssperre dürfte das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal zwischen 0,4 und 1,0 Prozentpunkte gekostet haben, sagte der UBP-Ökonom Carlos Casanova. „Wenn man sich jedoch frühere Fälle ansieht, erholt sich die Aktivität typischerweise im darauffolgenden Quartal wieder“, erklärte er. „Ich denke also, der Markt blickt ein Quartal voraus und preist diese Erholung ein.“ An der Wall Street hatte der S&P 500 am Montag mit einem Plus von 1,5% den größten Tagesgewinn seit Mitte Oktober verbucht, der Nasdaq verzeichnete den stärksten Zuwachs seit Mai. Der japanische Yen fiel im asiatischen Handel auf 154,49 je Dollar und damit auf den schwächsten Stand seit Februar.

Ionos zeigt weiter Schwäche

Den zuletzt sehr schwachen Aktien von Ionos gaben weiter nach. Der zu United Internet gehörende Internetdienstleister will sich auf die Kerngeschäftsfelder mit Produkten rund um Internetauftritte und Cloud-Angebote fokussieren. Den Werbebereich Adtech will man daher verkaufen. Dies wird an der Börse honoriert: Die Ionos-Aktien fielen im frühen Handel um 2,7% auf 28,50 Euro.

TAG Immobilien profitierte in den ersten neun Monaten des Jahres von einer weiterhin hohen Nachfrage nach Wohnraum. Für das laufende Jahr wird der Immobilienkonzern optimistischer und rechnet für das kommende Jahr mit einem noch höheren operativen Gewinn. Auf Tradegate zogen die Anteilsscheine im frühen Handel um 0,8% auf 13,69 Euro im Vergleich mit dem Xetra-Schluss an.