Aktienmarkt

Hohe Inflation belastet Dax

Die in Europa immer mehr aus dem Ruder laufende Inflation hat den Aktienmarkt belastet. Der Dax fiel wieder unter die Marke von 13000 Punkten.

Hohe Inflation belastet Dax

ku Frankfurt

Nach anfänglichen Gewinnen haben Inflationssorgen den Dax am Mittwoch im Verlauf des Handels in die Verlustzone getrieben. Den Handel beendete der deutsche Leitindex mit einem Minus von 1% auf 12835 Punkten. Der Dax ist damit wieder unter die Marke von 13000 Punkten gerutscht Der Euro Stoxx 50 gab um 1,3% auf 3517 Zähler nach.

In der Eurozone ist erstmals seit der Einführung der Gemeinschaftswährung die Inflationsrate auf 9,1% gestiegen, nach 8,9% im Juli. Ökonomen hatten gemäß der Konsensschätzung mit 9% gerechnet. Die Kerninflationsrate, die die Preise für Energie und unverarbeitete Lebensmittel ausblendet, legte im August von 5,1% auf 5,5% zu. Dies ist ein klarer Indikator dafür, dass die Inflation immer weitere Teile der europäischen Wirtschaft erfasst. Am Geldmarkt wird nun ein großer Zinsschritt der Europäischen Zentralbank von 75 Basispunkten vollständig eingepreist.

Auffällig waren am Mittwoch Airbus, die in Paris um 2,7% auf 97,89 Euro nachgaben. Am Markt wurde darauf verwiesen, das Finanzvorstand Dominik Asam Anfang März kommenden Jahres den Flugzeugbauer und Rüstungskonzern verlassen wird und zu SAP wechselt.

Schwach zeigte sich der Kupferverarbeiter Aurubis mit einem Minus von 3,6% auf 60,42 Euro. Wie auch andere rohstoffbezogene Werte litt die Aktie unter den Rezessionssorgen und dem Ende des Booms bei den Metallpreisen. Noch stärker erwischte es das Metallrecyclingunternehmen Befesa, dessen Kurs sich um 6,5% auf 41,04 Euro ermäßigte. Die Analysten der Citigroup verwiesen auf den zunehmenden Kostendruck, sie reduzierten ihre Gewinnschätzungen für Befesa deutlich. Die Aktie fiel zeitweise auf den niedrigsten Stand seit dem November 2020.

Zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehörte der französische Automobilkonzern Renault. In Paris befestigte sich der Kurs um 1,6% auf 28,61 Euro. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, führt Renault mit dem chinesischen Automobilhersteller Geely sowie einem nicht genannten Ölkonzern Gespräche über eine Übernahme von Anteilen an der Sparte für Verbrennungsmotoren. Renault wolle diese von ihrem Geschäft mit Elektrofahrzeugen abtrennen. Renault habe die Kooperation mit Geely in den vergangenen zwölf Monaten bereits deutlich ausgebaut. An der Wall Street brach im frühen Handel der Kurs der zuletzt stark gehypten Aktie des Einzelhändlers Bed Bath & Beyond in der Spitze um fast 28% ein. Das Unternehmen kündigte den Abbau von 20% der Belegschaft an. Snap verzeichneten hingegen einen Kurssprung von bis zu 12%. Auch Snap plant eine Sanierung, es sollen 20% der Stellen abgebaut werden.