IEA nimmt ihre Prognose für das Rohölangebot 2026 zurück
IEA nimmt ihre Prognose für das Rohölangebot 2026 zurück
Energieagentur: 2026
weniger Ölangebot
dpa-afx/Reuters Paris
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für ein globales Überangebot an Rohöl erstmals seit Mai dieses Jahres gesenkt. Das Angebot werde die Nachfrage im kommenden Jahr um etwa 3,8 Millionen Barrel pro Tag übertreffen, heißt es in dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands von Industriestaaten. Im Vormonat war man noch von 4,0 Millionen Barrel ausgegangen. Aber auch die neue Prognose würde einen Rekord darstellen.
„Der prognostizierte weltweite Ölüberschuss im vierten Quartal 2025 verringerte sich seit dem Bericht vom letzten Monat, da der unaufhaltsame Anstieg des weltweiten Ölangebots abrupt zum Stillstand gekommen ist“, erklärte die in Paris ansässige Agentur in einem Bericht. Unterdessen stützen „sich verbessernde makroökonomische und Handelsaussichten“ die Nachfrage nach Rohöl.
Die IEA hatte ihre Überangebotsprognose seit Mai immer weiter angehoben, nachdem der Ölverbund Opec+ mit einer Ausweitung seiner Rohölförderung begonnen hatte. In den ersten drei Monaten 2026 soll jetzt eine Pause bei den Erhöhungen eingelegt werden. Das erwartete Überangebot an Rohöl hatte zuletzt immer wieder die Rohölpreise belastet.
Die weltweite Ölnachfrage wird 2026 laut IEA voraussichtlich um 860.000 Barrel pro Tag steigen, was einem Anstieg von 90.000 Barrel pro Tag gegenüber der Prognose vom vergangenen Monat entspricht, heißt es bei der IEA. Die Agentur hob ihre Prognose für 2025 um 40.000 Barrel pro Tag auf 830.000 Barrel pro Tag an. „Die fallenden Ölpreise und der schwächere US-Dollar, die derzeit beide nahe ihrem Vierjahrestief liegen, wirken sich als Rückenwind für die Ölnachfrage im nächsten Jahr aus“, erklärte die IEA und fügte hinzu, dass das Nachfragewachstum im Jahr 2025 fast ausschließlich aus Nicht-OECD-Ländern stammt, die stärker von den makroökonomischen Bedingungen abhängig sind. Der Ölpreis für die Sorte Brent fiel auch gestern, und zwar um 1% auf 61,55 Dollar.
