ROHSTOFFE

IEA wird pessimistischer

Energieagentur rechnet mit niedrigerem Ölverbrauch - Opec kürzt Prognose

IEA wird pessimistischer

ku Frankfurt – Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Prognose für den globalen Ölverbrauch für 2020 und 2021 gesenkt. Damit reagiert sie auf die sich fortsetzende und sich in weiten Teilen der Welt verschlimmernde Covid-19-Pandemie. Der Ölpreis reagierte darauf lediglich mit einem geringfügigen Rückgang, weil nach wie vor die zuletzt deutlich gesunkenen amerikanischen Lagerbestände an Rohöl für eine freundliche Stimmung am Markt sorgten. Die weltweit wichtigste Rohölsorte Brent Crude gab um 0,6 % auf 45,14 Dollar je Barrel nach. Zeitweilig war die Notierung aber bis knapp über 43 Dollar gesunken. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 0,7 % auf 42,38 Dollar.Wie die Energieagentur, die die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik berät, bekannt gab, rechnet sie aktuell mit einem globalen Ölverbrauch im laufenden Jahr von 91,9 Mill. Barrel pro Tag (bpd). Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Rückgang um 8,1 Mill. bpd. Im Vergleich zu der Schätzung vom Juli entspricht das einer Kürzung um 140 000 bpd.Für das kommende Jahr erwartet die IEA eine Ölnachfrage von 97,1 Mill. bpd. Dies würde zwar eine deutliche Erholung gegenüber dem laufenden Turnus darstellen, das Niveau von 2019 würde damit aber noch nicht wieder erreicht. Gegenüber ihrer Prognose vom Juli entspricht die aktuelle Erwartung einer Korrektur nach unten um 240 000 bpd. Die Ökonomen schätzen, dass die Volumina im weltweiten Luftverkehr im Juli um zwei Drittel unter Vorjahr lagen.Zurückzuführen ist die Anpassung der Prognose nach unten vor allem auf eine pessimistische Erwartung hinsichtlich des weltweiten Flugverkehrs. Die IEA weist auf die nach wie vor hohe Anzahl von Covid-19-Erkrankungen weltweit hin. Nach unten korrigiert haben auch die Ökonomen des Kartells Opec ihre Erwartungen hinsichtlich des Ölverbrauchs im laufenden Jahr. Sie sind sogar noch pessimistischer als die Energieagentur, da sie für 2020 lediglich von einem weltweiten Ölverbrauch von 90,6 Mill. bpd. ausgehen. Damit läge die Nachfrage um 9,2 Mill. bpd unter dem Niveau des Vorjahres.Der Goldpreis, der am Vortag unter die Marke von 1 900 Dollar je Feinunze gefallen war, erholte sich. Die Notierung legte um 1,5 % auf 1 947,41 Dollar zu. Händler sprachen von Eindeckungen von Marktakteuren, die die jüngsten Preisrückgänge für übertrieben halten. Zudem ist der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner der USA misst, auf ein Wochentief gefallen.