AKTIEN

Ifo-Index beeindruckt Marktakteure nur kurz

Dax gibt leicht nach - VW-Vorzüge nach Klageankündigung gemieden - Kurssturz bei SAF-Holland

Ifo-Index beeindruckt Marktakteure nur kurz

ku Frankfurt – Ein besser als erwartet ausgefallener Ifo-Index hat am deutschen Aktienmarkt am Dienstag keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zwar gab es anfänglich überwiegend Kursgewinne, diese schmolzen aber bis zum Nachmittag wieder ab. Der Dax beendete den Handel mit einem Minus von 0,3 % bei 12 307 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,1 % auf 3 534 Zähler nach.Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im September von 94,3 auf 94,6 Punkte gestiegen. Gemäß der Konsensschätzung war ein minimaler Anstieg auf 94,4 erwartet worden. Zurückzuführen ist dies auf eine optimistische Einschätzung der aktuellen Lage. “Der Abschwung macht eine Pause”, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Das Institut stellte aber klar, dass es sich nicht um den Beginn einer Trendwende handele. So seien die Einschätzungen der Teilnehmer für die kommenden sechs Monate etwas pessimistischer geworden.Den Dax nach unten gezogen hat unter anderem das Schwergewicht Volkswagen (VW). Die Vorzugsaktie sackte um 2,2 % auf 153,20 Euro ab. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft strebt eine Klage gegen den Vorstandschef Herbert Diess, den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch und den früheren Vorstandschef Martin Winterkorn an. Den drei Managern wird vorgeworfen, die Aktionäre im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die finanziellen Folgen des Dieselskandals in Kenntnis gesetzt zu haben, was der VW-Konzern am Dienstag bestritt.Sehr fest zeigten sich im Dax hingegen Lufthansa mit einem Aufschlag von 2 % auf 14,51 Euro. Bereits am Vortag hatten die Analysten des Bankhauses Metzler zum Kauf der Aktie geraten. Sie verwiesen auf die Pleite von Air Berlin und betonten, der Wegfall von Flugkapazitäten und steigende Ticketpreise seien für die Lufthansa positiv. Mit der aktuellen Insolvenz von Thomas Cook rückten die Emissionsdebatte oder auch die Bewertung der Aktie zunächst in den Hintergrund.Im MDax gerieten K+S unter Druck. Der Kurs sackte um 4,9 % auf 12,27 Euro ab. Der Salz- und Düngemittelhersteller gab eine Gewinnwarnung ab. Die Düngemittelproduktion für Kaliumchlorid werde um bis zu 300 000 Tonnen gesenkt, hieß es. Der Effekt auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei bis zu 80 Mill. Euro liegen.Beim Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland gab es einen Kurssturz um 24,6 % auf 6,78 Euro. Auch hier gab es eine Gewinnwarnung, unter Verweis auf die sich weiter eintrüben der konjunkturellen Rahmenbedingungen.