Aktienmarkt

Inflationsdaten stützen Dax

Ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der Inflationsrate im Euroraum hat den Dax am Mittwoch gestützt. Fest zeigten sich insbesondere Automobilwerte.

Inflationsdaten stützen Dax

xaw Frankfurt

Eine abnehmende Teuerung in der Eurozone hat die Aktienmärkte zur Wochenmitte gestützt. Der Dax zeigte sich im Handelsverlauf zwar schwerfällig, schloss aber mit einem Plus von 0,3% auf 14397 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,8% auf 3965 Zähler.

Die Inflationsrate in der Eurozone ist im November gemäß einer ersten Schätzung von Eurostat erstmals seit Juni 2021 nicht weiter gestiegen. So kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 10% und damit weniger stark als von Ökonomen vorhergesagt. Noch im Oktober hatte die Teuerung bei 10,6% gelegen.

Der Rückgang sei vor allem auf niedrigere Energiepreise zurückzuführen, betont die DWS. Laut dem Fondshaus dürfte sich der Fokus der Europäischen Zentralbank mit dem Jahreswechsel aber auf die Kernrate verlagern, die infolge von Lohnsteigerungen, Knappheiten am Arbeitsmarkt und kosteninduzierten Preiserhöhungen hoch bleiben werde. „Insofern bleibt die EZB weiterhin gefordert, die Leitzinsen auch in den restriktiven Bereich anzuheben“, widerspricht die DWS Hoffnungen auf eine weniger straffe Geldpolitik.

Unter den Einzelwerten im Dax waren am Mittwoch insbesondere Automobilwerte gefragt. Mercedes-Benz führten den deutschen Leitindex im Verlauf lange an und schlossen mit einem Plus von 3% auf 64,40 Euro. Auch BMW, Volkswagen und die VW-Dachholding Porsche SE zeigten sich fest. Der Index für die Fahrzeugbranche war unter den Subbarometern des paneuropäischen Stoxx Europe 600 mit einem Kursanstieg um 1,8% führend.

Vor allem nachlassende Sorgen vor einer anhaltenden Nachfrageschwäche in China stützten die Aktien der Autobranche. Zuletzt hatten der starke Anstieg der Corona-Infektionszahlen in der Volksrepublik und Proteste gegen die Null-Covid-Politik Pekings Investoren verunsichert. Die Deutsche Bank sieht nun aber Signale für eine perspektivische Wiederöffnung der chinesischen Wirtschaft. So gebe es Bestrebungen, Impfraten bei älteren Menschen zu erhöhen, sowie Hinweise, dass übermäßige Corona-Beschränkungen vermieden werden sollten.

Zudem profitierten europäische Softwarewerte von positiven Signalen aus den USA. So überzeugte Workday, die Systeme für das Rechnungswesen entwickelt, mit ihren Zahlen zum dritten Quartal und dem Ausblick für 2023 die Anleger. Im Kielwasser des US-Anbieters und großer europäischer Softwarefirmen wurde auch die Aktie des Linux-Distributeurs Suse mitgezogen, die um 8,3% auf 18,71 Euro zulegte.