Bondmärkte

Inflationsdaten treiben Bundrenditen nach oben

Nach neuesten Inflationsdaten aus Deutschland sind die Bundrenditen geklettert. Die Zinssenkungshoffnungen bekamen mit den Teuerungsdaten einen leichten Dämpfer.

Inflationsdaten treiben Bundrenditen nach oben

Anleihen

Inflationsdaten treiben Bundrenditen

Teuerung in Deutschland steigt im Dezember wieder an

kjo Frankfurt

Jüngste Inflationsdaten aus Deutschland haben am Donnerstag für einen Anstieg der Renditen der Bundesanleihen gesorgt. Die zehnjährige Bundrendite kletterte bis auf das Tageshoch von 2,14% nach 2,02% am Mittwoch. Im späten europäischen Handel lag sie dann bei 2,11%. Auch am langen Ende der Bundkurve ging es nach oben. Bei den 30-jährigen Bundestiteln wurden zeitweise laufende Verzinsungen von 2,38% gemessen nach 2,27% zur Wochenmitte. Abends waren es dann Werte um die 2,35%.

Im Kampf gegen die starke Teuerung gab es nun einen Rückschlag: Nach fünf Rückgängen in Folge ist die Inflation in Deutschland im Dezember erstmals wieder gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 3,7% mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im November war die Teuerungsrate noch auf 3,2% gefallen, den niedrigsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Im Gesamtjahr 2023 zogen die Verbraucherpreise um 5,9% an – das ist der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung, übertroffen nur von den 6,9% im Jahr 2022. "Das Inflationsproblem ist noch nicht gelöst", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der Nachrichtenagentur Reuters. Im Januar wird an den Märkten sogar ein weiterer Anstieg erwartet. Anleger hatten sich zuletzt immer mehr darauf eingestellt, dass die Inflation dies- und jenseits des Atlantiks weiter zurückkommt und die Zentralbanken deshalb nicht weiter an der Zinsschraube drehen müssen. Sie hatten in Erwartung einer schwächeren Konjunktur Zinssenkungen der Währungshüter eingepreist. Marktakteure wollten die Renditesteigerungen aber auch nicht überbewerten, denn sie fallen in diesen Tagen in ein umsatzarmes Geschäft. Viele Investoren befinden sich derzeit noch im verlängerten Weihnachts- bzw. Silvesterurlaub. Dies begünstigt Ausschläge der Kurse bzw. Renditen in die eine oder andere Richtung.

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