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Inflationssorgen bremsen Dax

Nach zwei Tagen mit Aufschlägen kam der deutsche Leitindex am Mittwoch nicht recht vom Fleck. Übler erwischte es Energieunternehmen.

Inflationssorgen bremsen Dax

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Inflationssorgen bremsen Dax

Wertberichtigungen bei Orsted drücken Energiewerte – Aroundtown überzeugen

tom Frankfurt

Neue Inflationssorgen haben den Aktienmärkten am Mittwoch zugesetzt. Nach zwei Tagen mit ordentlichen Gewinnen ging es für den deutschen Leitindex um 0,2% auf 15.892 Zähler nach unten. Ein Sprung über die runde Marke von 16.000 Punkten blieb damit eine zu hohe Hürde. Auf Monatssicht verzeichnet der Index ein Minus von knapp 4%. Auch MDax (−0,5% auf 27.520 Punkte) und EuroStoxx (−0,3% auf 4.315 Punkte) notierten am Mittwoch schwächer.

Nachdem in den USA die Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed zuletzt wuchsen, hält der Zinsdruck in der Eurozone aufgrund der hartnäckigen Inflation unvermindert an. In Deutschland etwa blieb der ersehnte deutliche Rückgang im August aus. Die Verbraucherpreise lagen um durchschnittlich 6,1% höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Im Juli war die Inflationsrate auf 6,2% gefallen, nachdem sie im Juni auf 6,4% gestiegen war. Analysten hatten einen deutlicheren Rückgang auf 6% erwartet.

Die Inflationssorgen belasteten besonders konjunktursensitive Werte wie Zalando. Im Dax verlor der Online-Versandhändler 0,7% auf 27,73 Euro.

Auf der Verliererseite standen am Mittwoch aber besonders die Papiere von Energiekonzernen, nachdem der dänische Weltmarktführer für Offshore-Windenergie, Orsted, Anleger mit der Aussicht auf mögliche milliardenschwere Wertberichtigungen auf das US-Portfolio verschreckt hat. Daraufhin verbuchten auch Konzerne wie RWE (−4,7% auf 38,06 Euro), Siemens Energy (−3,3% auf 13,03 Euro) und Eon (−0,5 auf 11,38 Euro) teils deutliche Abschläge und fanden sich am Dax-Ende wieder. Im MDax verzeichneten Nordex (−3,1% auf 11,26 Euro) Verluste.

Deutlich schwächer notierten nach Halbjahreszahlen Delivery Hero. Der Essenslieferdienst halbierte im ersten Halbjahr zwar seinen Verlust, blieb aber, was etwa die Bruttomarge anging, hinter den Marktschätzungen zurück. Die Aktie fiel um 10,3% auf 32,07 Euro und fand sich damit am MDax-Ende wieder. Dagegen setzten Anleger auf das Papier von Hellofresh. Die Aktie stieg zwischenzeitlich auf ein Hoch seit November und ging mit einem Plus von 5% bei 28,30 Euro aus dem Handel.

Besser kamen am Markt die Quartalszahlen von Aroundtown an. Selbst ein Milliardenverlust, der mit der Abwertung des Portfolios in Zusammenhang stand, konnte die Anleger nicht schrecken. Vielmehr begrüßten sie, dass der Immobilienkonzern etwas optimistischer für das diesjährige operative Ergebnis wurde. Die Aktie erholte sich von ihrem Rekordtief aus dem Juli und stieg um 9,1% auf 1,54 Euro.

Rückenwind gab es aber auch für Fraport. Eine Société-Générale-Studie samt Kaufempfehlung trieb den Kurs des Flughafenbetreibers um 1,9% auf 50,04 Euro in die Höhe. Zeitweise erreichte die Aktie sogar das höchste Niveau seit fast drei Wochen.