Portfolio-Mix

"Infrastruktur-Unternehmen sind besonders krisenresistent"

Bantleon-Portfoliomanager Johannes Maier erläutert, warum Infrastruktur-Aktien das Depot stabilisieren. Die Bewertungen von Infrastruktur-Titeln seien zudem günstig.

"Infrastruktur-Unternehmen sind besonders krisenresistent"

Infrastruktur ist krisenresistent

Bantleon-Fondsmanager Maier zu den Vorteilen dieser Assetklasse

wrü Frankfurt

Angesichts einer zunehmend fragileren Rally an den Aktienmärkten verweist der Investmentmanager Bantleon auf Infrastruktur-Aktien, die das Portfolio stabilisieren könnten, sollte sich die Wirtschaft in der Eurozone und in den USA weiter abkühlen. "Infrastruktur-Unternehmen sind besonders krisenresistent, da sie häufig auf Geschäftsmodellen mit unelastischer Nachfrage und gut prognostizierbaren Cashflows basieren", erklärt Johannes Maier, Portfoliomanager für globale Infrastruktur-Aktien bei Bantleon. "Die Robustheit der Geschäftsmodelle zeigte sich bereits in vergangenen Krisenzeiten: Während die Erträge am breiten Aktienmarkt oft eingebrochen sind, blieben sie bei Infrastruktur-Unternehmen stabil."

Abgesehen vom Jahr 2020, als Flughäfen und Mautstraßen pandemiebedingt kaum genutzt wurden, hätten Infrastruktur-Unternehmen das operative Ergebnis vor Abschreibungen in jedem Jahr steigern können. Innerhalb des Sektors Infrastruktur gebe es jedoch deutliche Unterschiede, denn zyklischere Infrastruktur-Segmente, beispielsweise aus dem Bereich Transport und dem traditionellen Energiesektor, seien teilweise noch volatiler als der breite Aktienmarkt. "Im aktuellen Umfeld sind vor allem Segmente mit Treibern gefragt, die nicht von der Konjunktur abhängen", erläutert Maier. "Dazu gehören Unternehmen aus dem Bereich digitale Infrastruktur, wie Equinix und Crown Castle, weil sie sich in allen Phasen des Konjunkturzyklus auf stetige Cashflows verlassen können." Betreiber von Rechenzentren profitierten zudem vom Boom der künstlichen Intelligenz, denn auf den Servern in Rechenzentren finde im Hintergrund die Hochleistungsdatenverarbeitung statt. Hinzu kämen bei den Betreibern von Strom- und Telekommunikationsnetzen sowie von Funkmasten oft an die Inflation gekoppelte Vergütungen, welche zeitverzögert umgesetzt würden und Gewinne zusätzlich stützten.

Aber auch Wasserinfrastruktur sei im aktuellen Umfeld attraktiv für Anleger, weil die Nachfrage nach Wasser in jeder Konjunkturphase vorhanden sei. Darüber hinaus biete das Segment speziell in den USA enormes Potenzial zur Konsolidierung, weil der Markt noch stark fragmentiert sei. "Für eine relativ gute Wertentwicklung von Infrastruktur-Aktien in den nächsten Monaten spricht auch, dass die Bewertungen von Infrastruktur-Aktien seit Jahresbeginn im Gegensatz zum breiten Aktienmarkt günstiger geworden sind", sagt Maier. "Während der Kursanstieg des breiten Aktienmarktes in Form des MSCI World fast ausschließlich auf gestiegenen Bewertungen beruht, ist bei globalen Infrastruktur-Aktien ein leichter Rückgang der Bewertungen festzustellen. Die operativen Ergebnisse von Infrastruktur-Unternehmen sind im gleichen Zeitraum aber mit 8% deutlich stärker gewachsen als die Ergebnisse der Unternehmen im MSCI World."

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