Investorenumfrage

Internationale Fondsmanager sind weiter pessimistisch

Internationale Investoren zeigen überwiegend deutlichen Pessimismus. Laut Umfrage der Bank of America positionieren sich die teilnehmenden Fondsmanager defensiv. Aktien werden global untergewichtet.

Internationale Fondsmanager sind weiter pessimistisch

Anleger sind pessimistisch

Institutionelle Investoren rechnen laut Umfrage der Bank of America mit Rezession

Internationale Investoren zeigen überwiegend deutlichen Pessimismus. Sie rechnen mit einer globalen Rezession, die allerdings milde ausfallen soll. Laut Umfrage der Bank of America positionieren sich die teilnehmenden Fondsmanager defensiv. Aktien werden global untergewichtet.

ku Frankfurt

Das Sentiment internationaler Fondsmanager bleibt negativ. Zu diesem Ergebnis kommt die Bank of America in ihrer jüngsten Umfrage unter internationalen institutionellen Investoren, die insgesamt 652 Mrd. Dollar unter Management haben. Der Pessimismus der Teilnehmer wird daran erkennbar, dass die Quote der Kassenhaltung mit 5,3% im Juli nach 5,1% im Juni nach wie vor hoch und sogar noch leicht gestiegen ist. Allerdings ist sie noch relativ weit von den Höchstständen entfernt, so war sie im Oktober 2022 auf 6,3% geklettert. Netto 39% der Investoren geben an, derzeit weniger Risiken einzugehen als gewöhnlich.

Schwächeres Wachstum

60% der Fondsmanager rechnen damit, dass sich das globale Wirtschaftswachstum in den kommenden zwölf Monaten abschwächen wird. 48% der Investoren rechnet damit, dass spätestens zum Ende des ersten Quartals 2024 eine globale Rezession kommen wird. Allerdings soll diese Rezession nach Einschätzung der Teilnehmer milde ausfallen, denn 68% gehen von einer sanften Landung der Weltkonjunktur aus, nur 21% sagen eine harte Landung voraus. Eingetrübt haben sich die Erwartungen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in China. Aktuell rechnet nur noch einer von fünf Teilnehmern damit, dass sich die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft beschleunigt. Im Februar taten das noch vier von fünf Befragten.

Sollte der Konjunkturpessimismus die Realität zutreffend wiedergeben, würde das Auswirkungen auf die Ertragslage der Unternehmen haben. Nach wie vor rechnet eine Überzahl von 50% der Fondsmanager mit einer Verschlechterung der Ertragslage. Allerdings ist dies der kleinste Anteil seit 18 Monaten.

Was die Anlageentscheidungen der Teilnehmer der Umfrage betrifft, so ist eine zu beobachtende Kapitulation der Anleger hinsichtlich ihrer Investments in Rohstoffen auffällig. Eine Mehrheit von netto 9% der institutionellen Investoren will Rohstoffe untergewichtet. Netto 24% der globalen Manager plädiert auch dafür, Aktien global unterzugewichten. Die Analysten von Bank of America weisen darauf hin, dass hier ein auffälliger Kontrast zu der Einstellung von US-Investoren insbesondere aus den Reihen der Individual-Investoren besteht, die inzwischen längst wieder bullish für Aktien eingestellt sind. Dieser Investorenkreis ist so optimistisch wie seit Ende 2021 nicht mehr.

Wall Street wird gemieden

US-Aktien werden zu netto 10% der Voten untergewichtet. Erstmals in diesem Jahr werden Aktien aus der Eurozone wieder untergewichtet, und plädiert dafür eine kleine Mehrheit von netto 1%. Stark übergewichtet werden Aktien aus dem Emerging Markets mit netto 23% der Nennungen, während japanische Aktien überwiegend negativ gesehen werden.

Bonds werden übergewichtet mit netto 3% der Nennungen, was allerdings ein Rückgang um 8% Punkte darstellt. Negativ gesehen werden weiterhin die Investments in Immobilien mit einer Untergewichtung von Netto 12%.