Märkte am Mittag

Dax auch zum Mittag im Minus

Der Dax zeigt auch zum Mittag Schwäche. Die Märkte erwarten Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank.

Dax auch zum Mittag im Minus

Reuters/dpa-afx Frankfurt

Der Dax liegt auch zum Mittag gegenüber Vortag zurück. Der deutsche Leitindex verzeichnete ein Minus von 0,7% auf 15.934 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,8% auf 4.357 Zähler nach.

Continental verzeichneten einen Anstieg von 2,6% auf 68,38 Euro. Sie profitierten von einer positiven Studie der französischen investmentbank Exane BNP Paribas. Die Geschäftsaussichten für die Autozulieferer seien wieder gut, der Konzern könne seine mittelfristige Ziele wohl früher erreichen als gedacht, schreiben die Analysten. Gewinnmitnahmen drückten Vonovia, die um 1,9% auf 18,84 Euro nachgaben. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach den Kursanstiegen der Vortage.

Die asiatischen Aktienmärkte erwiesen sich am Mittwoch als überwiegend schwächer. Händlern zufolge belastet ein nachlassendes Wachstum im chinesischen Dienstleistungssektor, der zuletzt im Reich der Mitte die Konjunktur angeschoben hatte. So ist der von Caixin/S&P Global berechnete Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor von 57,1 im Mai auf 53,9 im Juni zurückgegangen. Damit befindet sich der Index zwar noch in positivem Terrain oberhalb der Marke von 50, zeigt aber das schwächste Niveau seit der Coronavirus-Pandemie. In Tokio verzeichnete der Nikkei 225 einen leichten Rückgang von 0,3% auf 33.339 Yen. Händlern zufolge finden nach wie vor Gewinnmitnahmen statt, nachdem der Index zuvor auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren geklettert war. Als besonders schwach erwies sich in Hongkong der Hang Seng mit einem Rückgang von 1,6% auf 19.110 Punkte. Der Shanghai Composite ermäßigte sich um 0,7% auf 3.223 Zähler und der chinesische Blue-Chip-Index CSI 300 um 0,8% auf 3.869 Punkte.

Händlern zufolge herrscht an den Märkten eine gewisse Zurückhaltung, weil am Abend die Veröffentlichung des Protokolls der Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve vom 13./14. Juni ansteht. Die Marktteilnehmer werden das Protokoll nach Hinweisen absuchen, wie sich die Geldpolitik der Fed in nächster Zeit gestaltet. Gemäß den Fed Funds Futures geht der Markt mit großer Zuversicht davon aus, dass es im laufenden Monat keine weitere Zinsanhebung durch den Offenmarktausschuss geben wird. Für Oktober wird momentan eine Wahrscheinlichkeit von 32% für einen Zinsschritt von 25 Basispunkten gesehen.

Der Greenback präsentierte sich am Mittwoch stabil. Der Dollar-Index, der den Wert der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt, war gegenüber Vortag unverändert. Die japanische Währung zeigte sich am Mittag mit 144,25 Yen je Dollar etwas schwächer als am Vortag. Damit hält sie sich weiter in der Nähe ihres Achtmonatstiefs von vergangener Woche. Am Markt wird spekuliert, dass es zu einer staatlichen Intervention am Devisenmarkt kommen könnte, wenn der Yen unter die Marke von 145 je Dollar fällt. Der Euro legte minimal um 0,1% auf 1,0887 Dollar zu. Der australische Dollar ermäßigte sich um 0,2% auf 0,6676 US-Dollar. Händler sagten, die Schwäche der chinesischen Konjunktur sei negativ für das wirtschaftlich stark auf China ausgerichtete Australien. Der Goldpreis kletterte ganz leicht um 0,2% auf 1.928,08 Dollar je Feinunze.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 0,4% auf 75,98 Dollar je Barrel nach. Damit erweist sich die Verteuerung vom Vortag, die von den angekündigten Förderkürzungen Saudi-Arabiens und Russlands angetrieben worden war, als eine Eintagsfliege. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich jedoch um 1,9% auf 71,14 Dollar. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass am Dienstag in den USA wegen eines Feiertags kein Handel stattfand. Heute sind die Augen der Marktteilnehmer auf Wien gerichtet, wo die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) eine wichtige Konferenz durchführt, an der auch der saudi-arabische Ölminister Prinz Abdulaziz bin-Salman teilnimmt.

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