EUROPÄISCHE AKTIEN

Italien-Ängste belasten Dax

Index nur 0,2 Prozent fester - VW profitieren von Absatzzahlen - Analystenurteil macht RWE zu schaffen

Italien-Ängste belasten Dax

ku Frankfurt – Die Rücktrittsankündigung von Italiens Premierminister Mario Monti und das geplante Comeback seines umstrittenen Vorgängers Silvio Berlusconi sind am Aktienmarkt nicht allzu gut angekommen. Stirnrunzeln löste es bei Anlegern zudem aus, dass Griechenland die Frist für den Rückkauf von Staatsanleihen im Volumen von 30 Mrd. Euro verlängern musste, weil nach Angaben von EU-Vertretern bis zum ursprünglichen Ende der Frist am Freitag erst Papiere im Volumen von 26,5 Mrd. Euro angedient worden waren. Der Dax legte 0,2 % auf 7 531 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich dagegen um 0,3 % auf 2 595 Zähler.Besonders unter Druck standen am Montag die Bankenwerte. Deutsche Bank verbilligten sich um 1,1 % auf 34,16 Euro und Commerzbank um 1,6 % auf 1,38 Euro. Noch deutlicher waren die Kursausschläge bei italienischen Finanztiteln. So büßten Unicredit 5,7 % auf 3,43 Euro ein. Der italienische Bankenindex sackte um bis zu 6,8 % ab.Leichte Gewinne verzeichneten die Aktien der deutschen Automobilkonzerne. Volkswagen gelang es mit Hilfe der Weiterentwicklung des Volumenmodells Golf, den Absatz im November um 10 % zu steigern. Die Volkswagen-Vorzugsaktie kam um 0,7 % auf 167,70 Euro voran. BMW verbesserten sich leicht um 0,4 % auf 69,33 Euro, Daimler um 0,2 % auf 38,88 Euro. Sorge um den Cash-flowUnter Druck standen die Aktien der Versorger. Die Analysten von Bank of America Merrill Lynch stuften RWE von “Neutral” auf “Underperform” herab und reduzierten das Kursziel von 33 Euro auf 30 Euro. Der Kurs gab um 1 % auf 31,21 Euro nach. Die Analysten machen sich Sorgen um die Entwicklung des Cash-flows, die durch die Verzögerung bei den geplanten Anteilsverkäufen noch gesteigert würden. Insofern werde sich der Bewertungsabschlag von RWE gegenüber anderen Versorgern noch etwas ausweiten. Zwar habe RWE bei der “Bilanzreparatur” Fortschritte gemacht. Hinsichtlich der Beteiligungsverkäufe im Volumen von 7 Mrd. Euro gebe es aber Realisierungsrisiken. Die Titel des Wettbewerbers Eon gaben am Montag ebenfalls nach: Der Kurs ermäßigte sich letztlich um 0,4 % auf 13,84 Euro. Warten auf den AufsichtsratDie Aktie von ThyssenKrupp reagierte kaum auf Berichte, gemäß denen der Konzern alle Optionen für seine deutschen Stahlwerke prüfen will und außerdem Schadenersatzansprüche gegen die Vorstandsmitglieder geprüft werden, von denen sich ThyssenKrupp vor wenigen Tagen getrennt hatte. Die Aktie verteuerte sich um 0,2 % auf 16,26 Euro. Die Anleger hielten sich mit Blick auf eine Aufsichtsratssitzung des Konzerns, die nach Handelsschluss beginnen sollte, zurück.Der große europäische Halbleiterhersteller STMicroelectronics steigt aus einem Joint Venture mit Ericsson aus. Beide Aktien profitierten von der Mitteilung: STMicroelectronics kletterten um 4,4 % auf 5,22 Euro, Ericsson stiegen um 1,7 % auf 65,90 skr.