AKTIEN

Jungheinrich sacken ab

Unternehmen schockt mit Prognose - Dax gibt um 0,5 Prozent nach

Jungheinrich sacken ab

ck Frankfurt – Eine Gewinnwarnung des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich hat am Mittwoch die vorweihnachtliche Ruhe am Aktienmarkt gestört. Das Unternehmen schockte den Markt, indem es für das kommende Jahr unter Hinweis unter anderem auf einen deutlich rückläufigen Markt und fehlende positive Konjunktursignale ein deutlich rückläufiges Ebit in Aussicht stellte. Die Aktie sackte daraufhin bis auf 19,12 ab und schloss mit einer Einbuße von 25,1 % bei 19,74 Euro.Die DZ Bank reduzierte ihren Fair Value für die Aktie von 32 auf 26 Euro, bestätigte aber ihre Kaufempfehlung. Das Institut hält die Kursreaktion für übertrieben. “Auch unsere vor der Warnung klar unter Konsens liegenden Schätzungen mussten wir massiv stutzen.” Selbst in einem Szenario am unteren Ende des Ebit-Bandes 2020 (150 Mill. Euro) scheine der Kurs jedoch nach unten überzogen zu haben. Der Fair Value von 26 eröffne nach dem Kurssturz wieder Potenzial für mutige Investoren. Details und Indikationen bezüglich strategischer Überlegungen seitens des neuen Vorstandsvorsitzenden könnten ein Erholungstreiber sein, so die Bank. Im Sog von Jungheinrich gab auch die Aktie des Wettbewerbers Kion als MDax-Schlusslicht mit einem Minus von 4,1 % stark nach.Zu dem erhofften Vorstoß des Dax in Richtung des bei 13 596 Punkten liegenden Rekordhochs kam es am Mittwoch nicht, trotz des die Erwartungen übertreffenden Ifo-Index. Der Index sank bis auf 13 219 und schloss mit einem Minus von 0,5 % bei 13 222 Zählern. Für Zurückhaltung sorgte unter anderem die Ankündigung des britischen Premierministers Boris Johnson, eine Verlängerung der Übergangsfrist für den Brexit per Gesetz ausschließen zu lassen. Das schürte Befürchtungen, dass es doch noch zu einem ungeregelten Austritt Großbritanniens kommen könnte. Der FTSE 100 legte um 0,4 % auf 7 553 Punkte zu. Der Index profitierte vom schwächeren Pfund. Die FTSE 100-Unternehmen erwirtschaften den überwiegenden Teil ihrer Erlöse im Ausland.Außer Jungheinrich verstimmte auf RIB Software den Markt mit einer Prognose. Die Aktie schloss als zweitschwächster SDax-Wert hinter Jungheinrich mit einem Verlust von 6,6 %. Zwar avisierte die Gesellschaft für 2020 ein starkes Wachstum. Das ausgegebene Gewinnziel fiel jedoch niedriger aus als von Teilen des Marktes erwartet.Im Fokus stand auch die Automobilbranche. Peugeot und Fiat Chrysler zurrten ihren Zusammenschluss fest, ihre Aktien stiegen um 1,5 % und 0,1 %. In Stockholm befestigten sich Volvo um 3,6 %. Das Unternehmen verkauft seine japanische Tochter UD Trucks für 2,3 Mrd. Dollar an Isuzu Motors. Beide Unternehmen wollen zudem im Nutzfahrzeuggeschäft kooperieren.