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Kanada-Dollar fällt nach Dreimonatshoch zurück

Brexit-Unsicherheit drückt britisches Pfund - Euro gibt um 0,1 Prozent nach

Kanada-Dollar fällt nach Dreimonatshoch zurück

ck Frankfurt – Der kanadische Dollar ist am Dienstag nach den Parlamentswahlen auf ein Dreimonatshoch von 76,51 US-Cent gestiegen, um im Verlauf leicht zurückzufallen. Die regierenden Liberalen und Premierminister Justin Trudeau sind aus den Wahlen erneut als stärkste Partei hervorgegangen, haben aber ihre absolute Mehrheit verloren, so dass sie auf Parteien des linken Spektrums angewiesen sind. So wird nun befürchtet, dass der Wahlausgang zu höheren Staatsausgaben führen wird. Ferner bedeutet er potenzielle Probleme für die wichtige Ölbranche, weil die Parteien des linken Spektrums neuen Pipeline-Projekten kritisch gegenüberstehen. Belastet wurde der kanadische Dollar außerdem von enttäuschenden Konjunkturdaten. Im August ist der Einzelhandel im Vergleich zum Vormonat um 0,1 % gesunken, während Analysten laut Reuters einen Anstieg um 0,4 % vorausgesagt hatten. Am frühen Abend wurde der kanadische Dollar kaum verändert bei 76,42 US-Cent gehandelt. Bank of Canada entscheidendDie Commerzbank rechnet mit keinen stärkeren Auswirkungen des Wahlergebnisses auf den kanadischen Dollar. Letztlich sei wichtiger, wohin die Reise bei der Bank of Canada (BoC) gehe. Für sie hänge es im Wesentlichen davon ab, wie es im Handelskonflikt zwischen den USA und China weitergeht. “Und da sich hier Entspannung abzeichnet, auch wenn es nicht zu einem großen, umfangreichen Deal kommt, dürfte die BoC auf ihrer nächsten Sitzung Ende Oktober keinen Grund dafür sehen, ihre vorsichtig neutrale Haltung aufzugeben oder auch ihre Inflations- und Wirtschaftsprognosen im neuen geldpolitischen Bericht spürbar anzupassen”, so das Institut. Sie werde, solange sich keine deutlichen stärkeren Bremsspuren des Handelskonflikts in Wirtschaft und Inflation abzeichnen, erst einmal abwarten, bevor sie ihre Haltung ändere, was dem kanadischen Dollar wahrscheinlich Unterstützung geben werde, vor allem, da die Fed ihren Leitzins weiter senken dürfte.Die Brexit-Unsicherheit ließ das britische Pfund zurückfallen. Vor der Abstimmung des Parlaments über das von Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelte Austrittsabkommen gab es bis auf 1,2893 nach und lag am frühen Abend mit einem Minus von 0,1 % bei 1,2941 Dollar. Der Euro gab um 0,1 % auf 1,1139 Dollar nach.Von den gestern veröffentlichten US-Konjunkturdaten gingen gemischte Signale aus. So übertraf der Index der Richmond Fed vom Oktober mit 8 Punkten die von Bloomberg erfasste Konsenserwartung von minus 7 Zählern. Dagegen ist der Absatz bestehender Eigenheime im September im Vergleich zum Vormonat um 2,2 % gesunken, während der Konsens von einem Rückgang um 0,7 % ausgegangen war.