Rohstoffe

Katars Gastanker meiden das Rote Meer

Katar lässt seine Gastanker nicht mehr durch das Rote Meer und den Suez-Kanal fahren. Die Akteure am europäischen Gasmarkt lässt das aber derzeit kalt.

Katars Gastanker meiden das Rote Meer

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Gastanker meiden das Rote Meer

Katar hält Lieferungen offenbar zurück – Weiterhin Entspannung am EU-Gasmarkt

ku Frankfurt

Der staatliche katarische Energiekonzern hat gemäß einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters entschieden, keine weiteren Tankschiffe mit LNG-Flüssiggas durch das Rote Meer und den Suezkanal zu entsenden. Damit reagiert der Konzern auf die anhaltenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf die kommerzielle Schifffahrt in der Region sowie auf amerikanische Kriegsschiffe. Erst am Sonntag hatte es einen Angriff mit einer Antischiff-Cruise-Missile auf einen amerikanischen Zerstörer gegeben – trotz der jüngsten umfangreichen amerikanischen Luftangriffe auf den Jemen.

Bei Katar handelt es sich um den zweitgrößten Exporteur von LNG-Flüssiggas in der Welt. Aktuell sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mindestens vier LNG-Tanker zurückgehalten worden. Unklar ist, ob Katar die Tanker nun auf die deutlich längere Route rund um Afrika entsendet. Ein Ausfall des Suezkanals bedeutet allerdings noch lange nicht eine Unterbrechung der Versorgung Europas oder der USA mit Energie oder anderen Gütern. So war beispielsweise der Suezkanal ab 1967 für rund zehn Jahre für die Schifffahrt gesperrt, was lediglich zu höheren Transportkosten und gewissen zeitlichen Verzögerungen führte. Dementsprechend hat der europäische Gaspreis am Montag auf die Nachricht hin nicht reagiert. Der Monatskontrakt am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF gab um 5,5% auf 29,85 Euro je Megawattstunde nach. Damit wird reflektiert, dass die europäischen Gasspeicher derzeit trotz des kalten Wetters immer noch zu 79,7% gefüllt sind. Dies liegt zwar unter dem Niveau zur gleichen Jahreszeit 2023, aber über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Der Brent-Ölpreis gab um 0,8% auf 77,67 Dollar je Barrel nach. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Energieträger in der vergangenen Woche um 2% verteuerte. Wenig Eindruck hinterließ am Markt, dass auch Öltanker das Rote Meer und den Suezkanal zunehmend meiden.

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