Mehr und mehr rückt an den Anleihemärkten nun die im September anstehende Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Mittelpunkt. Dabei geht es den Anlegern darum, ob die Währungshüter zu einer Zinspause übergehen. EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann sprach sich zum Wochenauftakt gegen eine Zinspause aus. Er sehe Argumente für eine weitere Anhebung auf der nächsten Sitzung am 14. September, sagte der österreichische Notenbankchef in einem Interview. Mit Blick auf die Inflation kann laut Holzmann noch keine Entwarnung gegeben werden: "Wenn es keine großen Überraschungen gibt, sehe ich Argumente dafür, die Zinserhöhungen ohne Pause voranzutreiben", sagte Holzmann.

Bundesbankchef Joachim Nagel hielt sich mit Blick auf die nächste EZB-Zinsentscheidung dagegen bedeckt. "Wir werden sehen, was wir im September tun müssen", sagte er auf einer Podiumsdiskussion im österreichischen Alpbach. Er sei nicht bereit, bereits Signale zu geben. Die Anleger hielten sich mit größeren Engagements bei Bonds zurück. Dies wurde auch mit den in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten aus den USA begründet. Zudem waren die Umsätze aufgrund der Sommerpause vergleichsweise gering. Die zehnjährige Bundrendite, die am Freitag noch bei 2,56% lag, war im späten Geschäft bei 2,54% und damit beim Tagestief.