Am US-Staatsanleihemarkt ist die zehnjährige Rendite praktisch bei 3 %. Und immer wenn die Renditen ein wenig klettern, dann sind auch die pessimistischen Stimmen da: Ausverkauf am Rentenmarkt und weiter steigende Renditen werden prophezeit, unter anderem aufgrund des Endes der ultralockeren US-Geldpolitik. Allerdings ist man immer gut beraten, sich nicht nur auf einen Punkt der Renditestrukturkurve zu fokussieren und daraus Schlussfolgerungen abzuleiten, sondern sich auch mal die gesamte Kurve anzusehen. Der Abstand zwischen der zwei- und der zehnjährigen US-Rendite liegt derzeit noch bei rund einem halben Prozentpunkt. Damit ist dieser Renditeabstand auf dem geringsten Niveau seit mehr als zehn Jahren. Die Renditekurve ist also sehr flach. Eine immer weiter abflachende und später womöglich auch noch invertierende Kurve hat in der Vergangenheit sehr verlässlich eine abflauende Konjunktur bzw. Rezession angezeigt. Der Rentenmarkt gibt damit ein klares Signal, wo es hingeht: Bei mauer Konjunkturlage gehen die langfristigen Zinsen nach unten.kjo