Zahlungsdienstleister

Klarna nimmt bei Börsengang fast 1,4 Milliarden Dollar ein

Klarna erzielt beim US-Börsengang einen Milliardenbetrag. Die Aktien überzeichnen 25-fach. Die Profitabilität bleibt aber weiterhin eine Herausforderung.

Klarna nimmt bei Börsengang fast 1,4 Milliarden Dollar ein

Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna nimmt bei seinem Börsengang in den USA 1,37 Mrd. Dollar ein. Das Unternehmen und einige Altinvestoren verkauften am Dienstag 34,3 Millionen Aktien zu je 40 Dollar, wie Klarna mitteilte. Der Ausgabepreis lag damit über der angestrebten Spanne von 35 bis 37 Dollar. Die Emission war einem Insider zufolge 25-fach überzeichnet. Die Aktien sollen ab Mittwoch an der New Yorker Börse unter dem Kürzel „KLAR“ erstmals gehandelt werden. Die Gesamtbewertung liegt bei gut 15 Milliarden Dollar.

Klarna hatte seine seit Jahren verfolgten Börsenpläne im April wegen der durch US-Zölle verursachten Marktturbulenzen zunächst auf Eis gelegt. Der Börsengang ist wichtig für die Fintech-Branche. Die Börsenrally und erfolgreiche Debüts anderer Firmen haben zuletzt das Interesse der Anleger an Neuemissionen wiederbelebt.

Klarna ist vor allem bekannt für das Angebot, Käufe zinsfrei mit Verzögerung bezahlen zu können. In einer Finanzierungsrunde im Jahr 2021 investierte der japanische Konzern Softbank laut Medienberichten in das Unternehmen. Die Gesamtbewertung soll damals bei gut 45 Milliarden Dollar gelegen haben. Ein Jahr später fiel die Bewertung bei einer Geldspritze demnach auf 6,7 Milliarden Dollar.

Klarna schreibt Verlust

Die Nutzerzahlen und das abgewickelte Warenvolumen von Klarna wachsen weiter im zweistelligen Prozentbereich, aber die Profitabilität bleibt eine Herausforderung für das Unternehmen. Im Quartal bis Ende Juni weitete sich der Verlust auf 52 Mill. Dollar aus nach sieben Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg auf 823 Mill. von 682 Mill. Dollar.

„Obwohl der Markt wieder offen für Fintech-Börsengänge ist, werden die Unternehmen schnell nach ihrer Fähigkeit beurteilt werden, in einem schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Umfeld Wachstum und Rentabilität in Einklang zu bringen“, sagte Rudy Yang, Analyst bei PitchBook. Die Aktien des Konkurrenten Chime waren bei ihrem Debüt im Juni um 59 % gestiegen, notieren inzwischen jedoch unter dem Ausgabepreis.