kra Frankfurt – Die Hoffnung auf eine rechtzeitige Einigung im US-Budgetstreit hat die Aktienmärkte am Donnerstag regelrecht beflügelt. Nach einem mit Spannung erwarteten Treffen mit Parteifreunden sagte dann John Boehner, Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, kurz vor Handelsschluss in Europa, die Republikaner seien unter Bedingungen zu einer vorübergehenden Anhebung der Schuldengrenze bereit. Die Partei will nun ein entsprechendes Gesetz zur Abstimmung bringen.Fände der US-Kongress keine Einigung, drohte der weltgrößten Volkswirtschaft ab Mitte Oktober die Zahlungsunfähigkeit. Finanzminister Jack Lew warnte deshalb vor dramatischen Folgen für die amerikanische Wirtschaft. Die zunehmende Nervosität der Finanzmarktakteure wurde zuletzt insbesondere an der Entwicklung der US-Geldmarkttitel deutlich: Ihre Rendite lag Mitte September noch bei null und erreichte nun in der Spitze schon 0,41 %. Zum Unbehagen vieler Investoren trug die Meldung bei, wonach der Fondsanbieter Fidelity bereits alle kurzlaufenden US-Staatspapiere auf den Markt geworfen hat. Zudem hob die Börse in Hongkong die Abschläge auf die Bewertung von US-Geldmarktpapieren an, die bei Finanzgeschäften als Sicherheit eingesetzt werden.An Europas Aktienmärkten positionierten sich Anleger nach vier Tagen mit jeweils leichten Kursverlusten für eine Einigung in den USA. Der Dax kletterte um 2 % auf 8 686 Punkte – so stark wie seit einem Monat nicht mehr. Dabei wurden rund 105 Millionen Stücke umgesetzt, was einem Level von rund 113 % gemessen am 90-Tage-Durchschnitt entspricht. Auch in den USA zogen die Notierungen an. Der Euro hielt sich derweil bei 1,3530 Dollar auf Vortagesniveau.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 7 und 17