Finanzmärkte

Kriegsängste drücken Dax

Die Angst vor einem bewaffneten Konflikt in der Ukraine hat den Aktienmarkt am Freitag deutlich belastet. Stark unter Druck gerieten die Aktienkurse von Siemens Energy und Netflix.

Kriegsängste drücken Dax

ku Frankfurt

Zinssorgen sowie die Angst vor einem Krieg in der Ukraine haben am Freitag den Aktienmarkt stark belastet. Der Dax rutschte um 1,9% auf 15604 Punkte ab. Der Euro Stoxx ermäßigte sich um 1,7% auf 4226 Zähler.

Mit Blick auf die zuletzt stark gestiegene Inflation in den USA und Europa erwarten nun viele Marktteilnehmer, dass insbesondere die amerikanische Notenbank Federal Re­serve stärker und vor allem schneller an der Zinsschraube drehen muss als bisher gedacht. Zudem ist es im Ukraine-Konflikt in den vergangenen Tagen zu einer deutlichen verbalen Eskalation zwischen den Nato-Staaten unter Führung der US-Regierung sowie Russland gekommen. Im Raum stehen weitere Sanktionen des Westens, unter anderem ein Rauswurf russischer Banken aus dem Zahlungsnetzwerk Swift, der schwerwiegende Rückwirkungen auch auf die Volkswirtschaften der westlichen Länder und die internationalen Finanzmärkte haben könnte.

Auf die Stimmung hat auch gedrückt, dass der bekannte US-Investmentmanager Jeremy Grantham, Mitgründer der Investmentfirma GMO, warnte, an den Märkten gebe es eine „Super-Bubble“, die nun zu platzen drohe. Allein in den USA könne es in der Folge Vermögensverluste von 35 Bill. Dollar geben.

Einen Kursrutsch von 16,6% auf 19,123 Euro verzeichneten Siemens Energy. Das Unternehmen hat die Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Die spanische Beteiligung Siemens Gamesa teilt mit, man rechne aufgrund der aktuellen Lieferkettenprobleme im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang von bis zu 9% statt wie bisher erwartet 7%.

In den USA gab es im frühen Handel an der Wall Street einen Kurssturz von bis zu 27% bei Netflix. Der Streaming-Dienst hat mitgeteilt, dass im laufenden Quartal lediglich mit einem Anstieg der Abonnentenzahl um 2,5 Millionen zu rechnen ist. Dies bleibt weit hinter den Markterwartungen zurück.

Unter leichten Verkaufsdruck geriet der Dollar. Der Euro befestigte sich um 0,3% auf 1,1342 Dollar. Allerdings stand die Gemeinschaftswährung vor wenigen Tagen noch bei 1,14 Dollar. Die Kryptowährung Bitcoin sackte um bis zu 11,1% auf 37781 Dollar ab. In Russland gibt es nun ein Verbot sämtlicher Kryptowährungen seitens der Notenbank. Der Preis der Rohölsorte Brent Crude gab um 0,5% auf 87,93 Dollar je Barrel nach. Händler verwiesen auf den Anstieg der Lagerbestände.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.