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Goldpreis nähert sich Allzeithoch

Sollten noch mehr Finanzinstitute in Schieflage geraten, könnte der Goldpreis die bisherigen Rekordmarken deutlich hinter sich lassen.

Goldpreis nähert sich Allzeithoch

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Goldpreis nähert sich Allzeithoch

Dieter Kuckelkorn

Die Bankenkrise ist ein wichtiger Antriebsfaktor des Goldpreises.

Der Goldpreis hat in den vergangenen Wochen eine beeindruckende Rally hinter sich. Stand er in Greenback gerechnet in der ersten Märzhälfte noch bei knapp über 1.800 Dollar je Feinunze, legte er dann um mehr als 10% zu und kletterte erstmals seit rund einem Jahr wieder über die Marke von 2.000 Dollar. Nun steht er mit rund 2.018 Dollar kurz vor dem Rekordhoch aus dem Jahr 2020 von rund 2.075 Dollar. Ähnlich sieht es in der Gemeinschaftswährung gerechnet aus. Mit aktuell 1.849 Euro ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum bisherigen Allzeithoch von 1.902 Euro.

Derzeit wirken auf den Goldpreis Faktoren mit entgegengesetzter Wirkung ein, wobei sich die Stützung des Preises bislang durchsetzt. An erster Stelle der aktuellen Einflussfaktoren auf das Edelmetall zu nennen ist die hohe Inflation. Gold stellt das klassische Wertaufbewahrungsmittel in Zeiten hoher Inflation dar, wobei allerdings die Attraktivität in Zeiten von Hyperinflation am höchsten ist. Gegenwärtig lässt die Inflation aber auch schon wieder nach, wenngleich sie zum Winter hin mit der Verteuerung der Energieträger wieder einen Schub erfahren dürfte.

Zur Bekämpfung der nach wie vor hohen Inflation drehen die Notenbanken an der Zinsschraube. Ein steigendes Zinsniveau ist einer Hausse des Goldpreises eher abträglich. Das gelbe Metall steht als nichtverzinsliches Asset in Konkurrenz zu ebenfalls sicheren Anlagen wie Staatsanleihen, die nun aber inzwischen wieder recht ansehnliche Zinserträge abwerfen. Es steigen somit also die Opportunitätskosten der Goldanlage, was das gelbe Metall unattraktiver werden lässt.

Die jüngste, recht ausgeprägte Verteuerung des Edelmetalls dürfte aber noch mit einem weiteren Faktor zusammenhängen. Gold ist insbesondere dann ein typischer sicherer Hafen, wenn Anleger Zweifel an der Stabilität von Finanzsystemen oder Währungen haben. Zwar ist derzeit von einer Währungskrise nichts zu erkennen, man kann aber davon ausgehen, dass auch die jüngste Bankenkrise zur Attraktivität von Gold beigetragen hat. Man kann erwarten, dass der Goldpreis sein bisheriges Rekordhoch hinter sich lassen dürfte, sollten weitere Banken in Schwierigkeiten oder auch nur in die Schlagzeilen geraten.