Rohstoffe

Kupferpreis fällt auf Neunmonatstief

Der Kupferpreis ist auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gefallen. Der Ölpreis hat sich nach dem starken Rückgang stabilisiert. Der europäische Erdgaspreis bleibt indes hoch.

Kupferpreis fällt auf Neunmonatstief

ku Frankfurt

Der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gesunken. Die Notierung gab bis auf 8 830 Dollar je Tonne nach. Am Abend wurde Kupfer dann zu 8 862 Dollar gehandelt, ein Rückgang von 1,1 % gegenüber der vorigen Sitzung an der London Metall Exchange (LME). Händler verwiesen auf Rezessionsängste der Marktteilnehmer.

Nach dem kräftigen Rückgang vom Freitag hat sich der Ölpreis am Montag stabilisiert. Die Notierung der wichtigsten Ölsorte Brent Crude gab nur minimal um 0,4% auf 112,66 Dollar je Barrel nach. Vor fast einer Woche notierte Brent noch mit rund 125 Dollar. Amerikanisches Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) ermäßigte sich um 0,3% auf 109,21 Dollar.

Analysten führen den starken Preisrückgang von vor dem Wochenende darauf zurück, dass nun Rezessionsängste durchschlagen. „Der scharfe Preisrückgang vom Freitag ist als verspätete Reaktion auf die Rezessionssorgen zu sehen, die bei anderen Rohstoffen schon länger auf den Preisen lasten“, erläutert Carsten Fritsch von der Commerzbank. In der vergangenen Woche hatten gleich mehrere Notenbanken deutlich an der Zinsschraube gedreht, um die Inflation zu bekämpfen. Angesichts der Anfälligkeit der Konjunktur dürfte dies in vielen Ländern zur Rezession führen, wird erwartet. Viele Analysten halten den Preisrückgang allerdings nur für ein kurzzeitiges Phänomen. Sie verweisen auf das weiterhin knappe Angebot, das den Ölpreis stütze. Zuletzt hatte eine Reihe von Banken die Prognosen für den Ölpreis deutlich angehoben. Zur Knappheit des Angebots trägt bei, dass in Libyen aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs die Produktion auf rund 700000 Barrel pro Tag beschränkt bleibt und dass die Aussichten auf eine Einigung zwischen dem Iran und den USA über den Atomdeal und eine Aufhebung der amerikanischen Sanktionen zunehmend schwinden.

Der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt ist am Montag leicht gestiegen. Der Monatskontrakt am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF kletterte um 3,2% auf 121,50 Euro je Megawattstunde. Nach wie vor wird über die Pipeline Nord Stream 1 nur ein kleiner Teil des sonst üblichen Volumens an russischem Erdgas nach Deutschland geliefert.

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