kjo Frankfurt – Die Angst der Anleger vor neuen Beschränkungen wegen steigender Coronavirus-Infektionen in Europa hat zu Wochenbeginn zu einer erheblichen Verunsicherung an den Finanzmärkten geführt. Anleger trennten sich von Risiko-Assets und steuerten sichere Häfen an. Viele Anleger befürchten, dass es aufgrund höherer Infektionszahlen in verschiedenen europäischen Ländern abermals zum Lockdown kommen könnte, der die Konjunktur erheblich in Mitleidenschaft ziehen würde. Der Dax krachte bis auf ein Tagestief von 12 505 Zählern herunter. Dies ist in der Spitze ein Verlust von 4,5 % gewesen, zugleich erreichte der Leitindex somit den niedrigsten Stand seit rund einem Monat. Der Euro Stoxx 50 wies einen Verlust von bis zu 4 % auf. Zum Handelsende lag der Dax mit 12 542 Punkten mit 4,4 % im Minus, der Euro Stoxx 50 verlor 3,9 % auf 3 154 Zähler.In Großbritannien droht ein erneuter landesweiter Lockdown, da die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen täglich um mindestens 6 000 zunimmt. Leitende wissenschaftliche Berater der Regierung warnten vor einem möglichen Anstieg auf 50 000 Fälle pro Tag bis Mitte Oktober. Wegen der steigenden Infektionszahlen gilt in Wales bereits ab Dienstagnachmittag wieder ein Lockdown. Auch in Frankreich und Spanien gibt es stark steigende Zahlen an Neuerkrankungen.Die Lufthansa-Aktie stürzte um 9,5 % auf 7,79 Euro ab. Wegen der nicht nachlassenden Coronakrise wird der Sparkurs verschärft. Eine größere Zahl an Flugzeugen als bislang geplant werde nicht mehr eingesetzt. Die Flotte soll um 150 auf rund 650 Flugzeuge schrumpfen, 50 mehr als ursprünglich geplant.Die Anleger traten daher den Rückzug in sichere Häfen wie die Bundesanleihen an. Die zehnjährige Bundrendite fiel von -0,48 % auf -0,53 %. Der Euro litt unter den Lockdown-Sorgen und war abends bei 1,1735 Dollar mit 0,9 % im Minus – Berichte Seiten 7, 13 und 20