Liquid Alternatives bewähren sich
„Liquid Alternatives in Deutschland haben sich 2022 in schwierigem Marktumfeld bewährt und so zur Diversifizierung und Verlustbegrenzung von Investorenportfolios beigetragen. Mit einer Performance von −1,5% lagen sie zwar leicht in der Verlustzone, schnitten aber im Vergleich zu Aktien und Anleihen deutlich besser ab.“ Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Studie des Vermögensverwalters Lupus alpha zu Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds. Auch unregulierte Hedgefonds konnten die Hedgefonds-Strategien im Ucits-Mantel hinter sich lassen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, die auf Basis von Daten des Analysehauses Refinitiv erfolgt.
„Liquid-Alternatives-Strategien haben sich 2022 als Stabilitätsanker in den Portfolios ihrer Investoren bewährt“, sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Mit ihrer häufig sehr flexiblen Ausrichtung sind viele Strategien weniger abhängig von der Marktrichtung. So konnten sie auch in fallenden Märkten profitieren und sich dem negativen Kapitalmarkttrend entziehen.“ Die beste Performance zeigte laut der Studie mit 10,9% die Short-Strategie Alternative Dedicated Short Bias, die von den stark fallenden Märkten profitiert habe. Ebenfalls eine gute Performance hätten Alternative Managed Futures mit 7,2% gezeigt. Der größte Verlierer sei Alternative Equity Leveraged mit −18,6% gewesen, eine Strategie, die gehebelt auf steigende Kurse setze. Auffällig sei die starke Renditespreizung zwischen den Fonds innerhalb der Einzelstrategien. Dies zeige, dass in erster Linie der Weg über die richtige Managerauswahl zum Anlageerfolg führe.
In dem schwierigen Kapitalmarktjahr 2022 verzeichneten Aktien und Renten gleichzeitig hohe zweistellige Verluste. In diesem Umfeld sei es den untersuchten Hedgefonds im Ucits-Mantel gelungen, ihre Maximalverluste effektiv zu begrenzen: Mit durchschnittlich 10,4% lagen sie deutlich unter den Maximum Drawdowns von Aktien und Anleihen.
Angesichts dieser insgesamt guten Performance unter schwierigen Marktbedingungen überrasche, dass netto rund 17,6 Mrd. Euro aus der Anlageklasse abflossen. Mit netto 11,2 Mrd. Euro seien rund zwei Drittel der aus dem Markt abgezogenen Gelder auf institutionelle Anteilsklassen entfallen. Viele Investoren seien 2022 in einen Risk-off-Modus geschwenkt. „Einige regulierte Investoren wie Pensionskassen mussten Liquiditätsanforderungen nachkommen und verkauften Anlagen, mit denen sie die geringsten Verluste realisieren konnten“, erläutert Lochmüller. Insgesamt habe das Marktvolumen im Segment der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen liquiden alternativen Strategien zum Jahresende 262,9 Mrd. Euro betragen.