Luxus-Titel treiben Aktienmärkte an
Luxus-Titel treiben Aktienmärkte an
Finanzmärkte
Luxus-Titel treiben Aktienmärkte an
Weitere Gewinnmitnahmen bei Rüstung – Rally beim Goldpreis geht weiter
tom Frankfurt
Titel aus dem Luxussektor haben den Aktienmärkten am Mittwoch Rückenwind gegeben. Der Sektorindex Stoxx Europe Luxury legte um fast 6% zu. Angetrieben wurde er besonders von den französischen Branchenriesen LVMH und Hermes. Das Umsatzplus von LVMH im dritten Quartal „könnte darauf hindeuten, dass die anhaltende Nachfrageflaute in dem Sektor nachlässt“, sagte ein Händler. LVMH gewannen dank der überraschend starken Umsatzzahlen über 11%, Hermes immerhin über 6%. Dies stützte auch die Aktie des deutschen Konkurrenten Hugo Boss, die im MDax ebenso wie Puma leicht zulegte. Im Dax zählten Adidas zu den besseren Werten.
Daneben war die Stimmung geprägt von weiteren Gewinnmitnahmen bei den Aktien der deutschen Rüstungsbranche. Im Dax büßten Rheinmetall über 4% ein und haben damit vom jüngsten Rekordhoch bei 2.008 Euro mittlerweile über 10% verloren. Im MDax zählten Hensoldt und Renk zu den schwächsten Werten. Renk gaben um über 8% nach und liegen damit nun mehr als ein Viertel unter der Bestmarke von 90,34 Euro. Alle drei Titel hatten Anfang Oktober ihre Höchstkurse erreicht. Rheinmetall und Hensoldt hatten sich zu diesem Zeitpunkt mehr als verdreifacht, Renk-Aktien hatten sich sogar fast verfünffacht.
Dax tritt auf der Stelle
Auf die Stimmung drückte daneben der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Experten zeigten sich jedoch gelassen. „Neue Drohungen Trumps gegen China lösten Teilgewinnmitnahmen, aber keinen neuen Ausverkauf aus. Das ist ein gutes Zeichen“, sagte etwa Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets. „Letztlich könnten Trumps jüngste Provokationen auch einfach nur eine Nebelkerze sein, um vom ungelösten Haushaltsstreit abzulenken. Der dauert zu lange und wird das Wachstum bremsen.“ Den Dax konnte das nicht sonderlich beeindrucken. Der Leitindex bewegte sich überwiegend auf seinem Vortagsniveau. Von seinem erst am Donnerstag aufgestellten Rekordhoch bei 24.771 Punkten hat sich der Index in den Vortagen allerdings ein Stück weit entfernt. „Mit der erfolgreichen Verteidigung der 24.000er Marke hat der Dax seinen Schwächeanfall vom Freitag überstanden“, resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Stützend wirkten Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA, nachdem Fed-Chef Jerome Powell die sich weiter eintrübenden Perspektiven am Arbeitsmarkt betont hat. „Der Markt interpretiert in seine Worte weiterhin noch zwei Senkungen in diesem Jahr hinein“, kommentierte Molnar. Zudem stellen sich in der politischen Krise Frankreichs die Sozialisten hinter Premier Sébastien Lecornu, um einen Sturz der Regierung zu verhindern.
Empfehlung treibt BASF
Fester zeigten sich im Dax BASF, die von einer positiven Studie der Citigroup profitierten. Diese nahm die Chemie-Aktie mit „Buy“ wieder auf und verwies unter anderem auf die höher als erwartete Bewertung der Lack-Sparte Coatings, die BASF an den Finanzinvestor Carlyle veräußern wird. Dagegen verbuchte der Dialysespezialist FMC Verluste, nachdem die Bank of America die Papiere auf „Underperform“ abgestuft hat. Im SDax büßten die Titel von Vossloh fast 8% ein, nachdem die Investmentbank Oddo BHF ihre Kaufempfehlung für die Bahntechnik-Aktie gestrichen hat. Kräftige Abschläge gab es auch bei Aurubis im MDax. Der Stahlkonzern Salzgitter will seine Beteiligung an der Kupferhütte über eine Umtauschanleihe abbauen.
Am Rohstoffmarkt ging die Rekordjagd beim Goldpreis weiter. Das Edelmetall kletterte in der Spitze um 1,8% auf 4.217,95 Dollar je Feinunze und war damit zeitweise so teuer wie nie. Seit Jahresbeginn kommt es auf ein Plus von rund 60%. Niedrigere Zinssätze verringern die Opportunitätskosten des Goldbesitzes, da es keine Zinsen abwirft. „Ein Anstieg auf 5.000 Dollar erscheint mittel- bis langfristig nicht unmöglich“, prognostizierte Ricardo Evangelista, Analyst beim Broker ActivTrades.