Krypto im Ausverkauf

Massive Verkäufe von Bitcoin-ETFs lösen Kurssturz aus

Seit zwei Jahren gibt es Bitcoin-ETFs. Nun haben massive Verkäufe dieser ETFs zu einem Mega-Einbruch von Bitcoin geführt.

Massive Verkäufe von Bitcoin-ETFs lösen Kurssturz aus

Verkäufe von Bitcoin-ETFs lösen Kurssturz aus

Leverage Shares stellt eine klassische Krypto-Bereinigung fest

wrü Frankfurt

Nach den guten Zahlen von Nvidia und der Stimmungsverbesserung an den Märkten hat sich auch der Preis für Bitcoin vom jüngsten Kursrutsch etwas erholt und ist wieder über die Marke von 90.000 Dollar gestiegen. Am späten Donnerstag Nachmittag notierte die älteste und bekannteste Token auf der Handelplattform Bitstamp bei 91.200 Dollar. Am Mittwoch war Bitcoin erneut bis auf knapp 89.400 Dollar gefallen. Bereits am Dienstag war der Bitcoin zeitweise unter 90.000 Dollar gehandelt worden und hatte bei 89.200 Dollar den tiefsten Stand seit April erreicht.

Dabei wurde der Bitcoin in den vergangenen Tagen mehrfach durch Zweifel an weiter sinkenden Zinsen in den USA belastet. Da Bitcoin keine Zinsen abwirft, leidet die Nachfrage unter der Aussicht auf weiterhin hohe Zinsen. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass Investoren mehr als eine halbe Milliarde Dollar aus dem iShares Bitcoin Trust vom Vermögensverwalter Blackrock abgezogen haben. Wie aus Daten der Finanzagentur Bloomberg hervorgeht, ist dies der größte Abfluss an einem einzigen Tag seit dem Debüt des Fonds.

Ein Drittel an Wert verloren

Mit dem aktuellen Rückgang entfernt sich der Preis für einen Bitcoin weiter vom Rekordhoch, das zuletzt Anfang Oktober bei etwa 126.000 Dollar erreicht worden war. Seitdem hat der Token, der für seine hohe Volatilität bekannt ist, rund ein Drittel an Wert verloren. „Bitcoin-ETFs trieben in diesem Jahr einen Großteil der Rallye an, doch plötzlich wurden sie zu einem Kanal für Verkaufsdruck und der jüngste Rückgang um 30% wird zu einer echten Bewährungsprobe für die neue ETF-Anlegerbasis“, erklärt Violeta Todorova, Senior Research Analyst bei Leverage Shares. Das vierwöchige Bild der Abflüsse aus US-Spot-ETFs hat sich ins Negative gedreht, mit den größten Abflüssen seit der Zulassung vor fast zwei Jahren." Die starke Korrektur von Bitcoin hat die Anleger und die Krypto-Experten überrascht. Ohnehin zeichnet sich die Krypto-Gemeinde durch einen notorischen Optimismus hinsichtlich der Kursperspektiven von Bitcoin aus.

„Der Abwärtstrend bei Bitcoin wird durch makroökonomische Unsicherheit und nicht durch strukturelle Schwäche angetrieben und die Aussichten für 2026 bleiben vielversprechend“, meint denn auch Todorova. „Bitcoin befindet sich zwar technisch gesehen in einem Bärenmarkt, es gibt jedoch keine Anzeichen für systemische Belastungen. Frühere Bärenmärkte begannen mit euphorischen Höchstständen, was in diesem Zyklus nicht der Fall ist. Die aktuelle Korrektur ist typisch für das historische Verhalten von Bitcoin, bei dem Rückgänge von 25% bis 30% häufig in der Mitte eines Bullenmarktes und nicht am Ende auftreten.“

Einer der Hauptgründe für den Ausverkauf sei die US-Geldpolitik. „Wenn die Fed die Lockerung verzögert, könnte sich die Liquidität so weit verschlechtern, dass es zu einem tieferen Abschwung kommt“, sagt Todorova. „Aber ohne dieses Szenario befindet sich Bitcoin eher in einer starken Korrektur als in einem primären Abwärtstrend. Die treffendste Beschreibung wäre wohl eine klassische Krypto-Bereinigung, die zwar hart genug ist, um Neulinge abzuschrecken, aber für eine langfristige Positionierung gesund ist.“