WERTBERICHTIGT

Mittel gegen die Aktienaversion

Börsen-Zeitung, 3.12.2019 Deutsche sind Aktienmuffel. Das ist aus vielen empirischen Studien bestens belegt. Einer jetzt vorgelegte Untersuchung von Frankfurt School und Deutscher Börse zu den Gründen dafür lässt sich entnehmen, dass ein Bündel von...

Mittel gegen die Aktienaversion

Deutsche sind Aktienmuffel. Das ist aus vielen empirischen Studien bestens belegt. Einer jetzt vorgelegte Untersuchung von Frankfurt School und Deutscher Börse zu den Gründen dafür lässt sich entnehmen, dass ein Bündel von Motiven aus extremer Risikoscheu, Unwissenheit und Misstrauen dafür verantwortlich ist. Die daraus entstehende Frage, wie sich denn die Aktienanlage wirksam fördern lässt, ist indes schwer zu beantworten. Informationsinitiativen reichen sicher nicht, sie sind in der Vergangenheit des Öfteren versucht worden. Der Verzicht auf eine Besteuerung von Aktienerträgen ist – aus guten Gründen – politisch nicht durchsetzbar, wegen verteilungspolitisch unerwünschter Streueffekte. Da viele Deutsche quasi ohne eigene Initiative über Schenkung, Erbe oder Mitarbeiteraktien an Dividendentitel kommen, ist auch bereits vorgeschlagen worden, der Staat möge jedem jungen Erwachsenen ein Depot mit ein paar Aktien schenken. Dies würde jedoch ordnungspolitisch zahlreiche Fragen aufwerfen. Und der extremen Risikoscheu ließe sich damit kaum entgegenwirken. ku