Rohstoffe

„Neuer Superzyklus“

Die Rohstoffanalysten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs sind davon überzeugt, dass bei Rohstoffen ein neuer Superzyklus begonnen hat. Besonders zuversichtlich sind sie für die Metallpreise.

„Neuer Superzyklus“

ku Frankfurt

Die Rohstoffanalysten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs sind davon überzeugt, dass bei Rohstoffen ein „neuer Superzyklus“ begonnen hat. Unter einem Superzyklus versteht man einen starken Anstieg der Preise fast aller Rohstoffe über mehrere Jahre, angetrieben durch grundlegende säkulare Trends. Jeffrey Currie, globaler Leiter des Rohstoff-Research der Bank, sagte dem amerikanischen Finanzfernsehsender CNBC, die Märkte befänden sich am Anfang eines Zyklus, der eine Dekade anhalten werde. Die fundamentale Lage im Rohstoffsektor, auch hinsichtlich Öl und der Industriemetalle, sei „unglaublich bullish“. Der globale Ölmarkt weise ein Defizit von 2% der Nachfrage auf, wobei die Lagerbestände um 5% unter ihrem Fünfjahresdurchschnitt lägen. Noch mehr Unterstützung für die Preise fossiler Brennstoffe gebe es dadurch, dass angesichts des Gegenwinds durch ESG-Investoren (Environmental, Social, Governance) große Herausforderungen für die unerlässlichen Investitionen in den Sektor entstünden Die Investitionen seien aber notwendig, wenn die Produktion mit dem Angebot Schritt halten soll. Auch wegen der schwachen Renditen in den Sektoren Öl und Gas habe es in den vergangenen Jahren eine weitgehende Umorientierung der Kapitalflüsse gegeben. Goldman Sachs hat erst kürzlich die Prognose für den Brent-Ölpreis von 80 Dollar je Barrel auf 90 Dollar angehoben.

Currie geht davon aus, dass der Sektor der Metalle die Aufmerksamkeit der in den Bereichen ESG und saubere Energien engagierten Investoren erfahren wird. Seiner Meinung nach werden die Metalle der größte Profiteur des neuen Superzyklus sein. Die Transformation hin zu sauberen Energien sei umfassend. Kupfer werde sich als einer der allerwichtigsten Commodities dieses Superzyklus herausstellen, ist er überzeugt.

Am Donnerstag hat sich der Kupferpreis in der Nähe der Marke von 10000 Dollar je Tonne gehalten. Er gab um 1% auf 9967 Dollar nach, nachdem er am Vortag um 3,5% gestiegen war. Bei Nickel gab es leichter Gewinnmitnahmen, die Notierung in London gab um 0,7% auf 21920 Dollar nach. Am Vortag war mit 22745 Dollar der höchste Stand seit 2011 erreicht worden. Der Zinnpreis legte weiter leicht um 0,2% auf 41495 Dollar je Tonne zu.

Der Brent-Preis hielt sich mit 84,41 Dollar je Barrel (–0,3%) in der Nähe der Marke von 85 Dollar auf. Derzeit treibt vor allem Konjunkturoptimismus den Ölpreis an.

Wertberichtigt Seite 8

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