EUROPÄISCHE AKTIEN

Notenbanken beruhigen die Nerven der Anleger

Dax legt 1,6 Prozent zu - Daimler Spitzenreiter im Stoxx Europe 50 - Premium-Pläne stützen Air France-KLM

Notenbanken beruhigen die Nerven der Anleger

ck Frankfurt – Nachlassende Befürchtungen über eine restriktivere Geldpolitik haben den europäischen Aktienmärkten am Dienstag zu einer deutlichen Erholung verholfen. Ursache waren Äußerungen der amerikanischen und chinesischen Notenbanken sowie der Europäischen Zentralbank, die die Nerven der Marktteilnehmer beruhigten.So hatten sich nach dem Handelsschluss vom Wochenauftakt führende Vertreter der amerikanischen Notenbank Fed bemüht, Sorgen zu zerstreuen, dass mit einem sehr schnellen Ende der akkommodierenden Geldpolitik zu rechnen ist. Der Präsident der Minneapolis Fed, Narayana Kocherlakota, hatte erklärt, dass die Anleger, die Aktien- und Anleihekurse in den zurückliegenden Tagen nach unten gedrückt haben, mit der Annahme, dass die Fed stärker zu einem Anziehen der Zügel neige als vor der zurückliegenden Tagung des Offenmarktausschusses, irrten.Der Dax zog gestern bis auf 7 842 an und beendete den Handel mit einem Gewinn von 1,6 % bei 7 811 Punkten. Im als Angstbarometer geltenden Volatilitätsindex VDax drückte sich die Beruhigung der Investoren in einem Rückgang um 4,9 % auf 23,08 Punkte aus. Im Inland fiel erneut der Autosektor mit überdurchschnittlichem Abschneiden auf. Daimler, am Vortag der zweitstärkste Dax-Titel, gewannen 4,9 % und waren auch im Stoxx Europe 50 Spitzenreiter. Volkswagen und BMW waren mit Aufschlägen von 3,1 % und 2,9 % die viert- und fünftstärksten Titel im Dax. Am Montag hatten die Unternehmen erklärt, wegen der Nachfragesituation ganz (Daimler und BMW) bzw. bei der Produktion einzelner Modelle (Audi) auf Werksferien zu verzichten. Vodafone festIm Telekommunikationssektor fielen Vodafone auf. Die Aktie des britischen Mobilfunkkonzerns, der zum Wochenauftakt ein Übernahmegebot für Kabel Deutschland abgegeben hatte, befestigte sich um 2,4 % auf 180 Pence. Alliance Bernstein hob das Kursziel für den weiterhin zum Verkauf empfohlenen Titel von 135 auf 140 Pence an. Deutsche Telekom stiegen um 2,2 % auf 8,62 Euro. Hier wurde das Kursziel bei beibehaltener Einstufung mit “Outperform” von 9,80 auf 10 Euro angehoben.In Paris zogen Air France-KLM um 3,3 % an. Gestützt wurde die Aktie von Plänen der Luftfahrtgesellschaft, 500 Mill. Euro zu investieren, um mehr Kunden für das höhere Margen abwerfende Premiumsegment zu gewinnen. Die zuletzt durch die schleppendere chinesische Nachfrage unter Druck geratene Luxusgüteraktie LVMH befestigte sich um 2,3 %. Die Tochter des Unternehmensleiters Bernard Arnault und derzeitige Deputy General Manager von Dior, Delphine Arnault, rückt in die Führungsmannschaft der Top-Marke Louis Vuitton auf.In London zog die Aktie des Chip-Herstellers ARM um 3,6 % auf 786 Pence an. Die Aktie wurde von Investec bei einem von 955 auf 1 000 Pence angehobenen Kursziel von “Hold” auf “Buy” hochgestuft. Rexam büßten 2,5 % ein. Der Getränkedosenhersteller erklärte, dass der Dosenabsatz in den ersten Monaten nur noch um 1 % gewachsen ist. Das deutet auf eine deutliche Verschlechterung im zweiten Quartal hin, da das Wachstum der ersten drei Monate bei 3 % gelegen hatte.In Mailand sprang die Aktie des Baukonzerns Impregilo um 18,4 % in die Höhe. Grund waren die Konditionen der Fusion mit dem Wettbewerber Salini. Die Aktie des Medienkonzerns Mediaset schloss nach der Verurteilung Silvio Berlusconis mit 1,8 % im Plus. In Zürich legten Basilea 4,8 % zu. Das Unternehmen hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Vertrag zur Entwicklung eines Antibiotikums erhalten.