Notenbanken setzen den Euro unter Druck
ck Frankfurt – Der Euro ist durch die Notenbanken unter Druck geraten. Am Vorabend hatte die Fed-Gouverneurin Janet Yellen die Währung bereits belastet, indem sie mehrere Leitzinserhöhungen pro Jahr bis 2019 avisiert und erklärt hatte, dass die Fed Funds Rate Ende des Jahrzehnts bei 3 % liegen könnte. Nachdem sich der Euro gestern zunächst ein wenig erholt hatte, gab er im Anschluss an die EZB-Ratstagung erneut nach und sank bis auf 1,0590 Dollar. Anschließend erholte sich die Währung jedoch wieder und lag am frühen Abend kaum verändert bei 1,0623 Dollar. EZB hält KursDie erneute Schwäche wurde mit den Äußerungen des EZB-Präsidenten Mario Draghi zum deutlichen Anstieg der Inflation begründet. Draghi erklärte, es gebe keine Anzeichen eines überzeugenden Aufwärtstrends der Kerninflation. Ferner betonte er konjunkturelle Abwärtsrisiken. Die EZB versuche weiterhin jeglichen Eindruck zu vermeiden, dass eine Reduktion der Wertpapierankäufe anstehen könnte, kommentierte Sal. Oppenheim die Äußerungen. Dennoch werde die Diskussion darüber in den kommenden Monaten an Dynamik gewinnen, denn die Inflationsraten in der Eurozone würden weiter leicht steigen. “Da dies jedoch zu einem großen Teil dem Ölpreis geschuldet ist, die Kernraten (auch wegen der moderaten Lohnentwicklung) verhalten bleiben und signifikante Konjunkturüberraschungen nicht zu erwarten sind, dürfte es zu keiner Abweichung vom geldpolitischen Kurs der EZB kommen, d.h. Käufe bis Ende 2017 und darüber hinaus.” Die EZB hat ihren sehr expansiven Kurs bestätigt, so die BayernLB. Die Hürden für einen Tapering-Einstieg schienen mit der Fokussierung auf die fehlende Belebung der Kerninflation hoch. “Auch wenn Draghi die Märkte heute von der dovishen Strategie der Notenbank überzeugen konnte, dürfte die Diskussion über eine Verminderung der Anleihekäufe (Tapering) nur temporär in den Hintergrund rücken”, so die DZ Bank. “Mit einem weiteren Anstieg der Teuerungsrate dürfte die Debatte wieder hitziger geführt werden.” In diesem Zusammenhang werde Draghi das Mantra der verhaltenen Inflationsdynamik (Kernrate) und potenziellen konjunkturellen Abwärtsrisiken wiederholen. Neue geldpolitische Maßnahmen seien mit Blick auf die nächsten Zinssitzungen nicht zu erwarten.Der Dollar wurde auch durch US-Daten gestützt. So sind die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche auf den 14. Januar von 249 000 auf 234 000 gesunken. Die von Bloomberg befragten Volkswirte hatten durchschnittlich 252 000 Anträge prognostiziert.