Rohstoffe

Ölpreis steigt trotz US-Freigabe von Reserven

Der Plan der US-Regierung, den hohen Ölpreis durch Freigabe von Öl aus der strategischen Reserve zu senken, ist am Dienstag gescheitert. Die Notierung der Sorte Brent Crude stieg stattdessen.

Ölpreis steigt trotz US-Freigabe von Reserven

ku Frankfurt

Der Plan von US-Präsident Joe Biden, den Ölpreis durch eine konzertierte Freigabe von strategischen Ölreserven von Ländern aus dem US-Machtbereich deutlich zu senken, ist am Dienstag gescheitert. Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab auf die Nachricht hin nicht nach, sondern erhöhte sich stattdessen. Am Abend notierte die Sorte mit 81,29 Dollar je Barrel um 2% höher als am Vortag. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,6% auf 77,97 Dollar.

Biden hatte in den vergangenen Wochen zunächst bei den Schwergewichten des Kartells Opec plus, Saudi-Arabien und Russland, wegen umfangreichen Produktionsausweitungen angefragt, hatte dort jedoch auf Granit gebissen. Am Dienstag hatte die US-Regierung dann mitgeteilt, aus der eigenen strategischen Reserve würden 50 Mill. Barrel auf den Markt geworfen. Allerdings wird sich diese Menge auf mehrere Monate verteilen, wobei das erste Öl wohl erst Mitte Dezember den Markt erreicht. Auf Druck der USA hat sich Indien bereit erklärt, 5 Mill. Barrel auf den Markt zu werfen. Südkorea gab ebenfalls die Mitwirkung bekannt, hinsichtlich der Menge bedürfe es aber noch der Abstimmung mit den USA. Die japanische Regierung sprach ebenfalls davon, Öl aus der strategischen Reserve zur Verfügung zu stellen, wobei Tokio dabei aber gesetzlichen Beschränkungen unterliegt. Die britische Regierung sagte, es werde ebenfalls Öl auf den Markt geworfen, das aber aus privaten Beständen stamme. Analysten äußerten sich skeptisch und sprachen von einem wohl nur kurzfristigen Effekt der angekündigten Maßnahme.