ROHSTOFFE

Ölpreis erholt sich vom Schwächeanfall

Credit Suisse hebt Prognose für Öl-Notierungen an - Gold fällt auf Viermonatstief

Ölpreis erholt sich vom Schwächeanfall

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat sich am Donnerstag von den kräftigen Verlusten des Vortages zumindest teilweise erholt. Die Notierung legte um 1 % auf 61,83 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verzeichnete nach der Schwäche vom Mittwoch ein Plus von 0,9 % auf 56,47 Dollar je Barrel.Die neuesten Wochendaten der Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung hatten ergeben, dass zwar die amerikanischen Lagerbestände in der Woche per 1. Dezember um 5,6 Mill. Barrel gefallen sind, womit sie sich auf einem Niveau unterhalb der Stände von 2015 und 2016 befinden. Allerdings wurde der Markt von einem ungewöhnlich hohen Anstieg der Benzinvorräte kalt erwischt. Diese kletterten im Wochenvergleich um 6,8 Mill. Barrel, während die Analysten im Schnitt lediglich mit einem Plus von 1,7 Mill. Barrel gerechnet hatten. Gestiegen sind auch die Vorräte an sonstigen Destillationsprodukten wie Diesel und Heizöl, und zwar um 1,7 Mill. Barrel. Zudem ist die amerikanische Ölproduktion in der Woche per 1. Dezember auf 9,71 Mill. Barrel pro Tag (bpd) gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit den 1970er Jahren.Gestützt wurde der Markt am Donnerstag von neuen Schwierigkeiten in Nigeria. Die größte Ölarbeitergewerkschaft des Landes kündigte einen Streik ab dem 18. Dezember an, was sie mit Plänen für eine Massenentlassung von Arbeitern begründet. Nigeria ist der größte Ölexporteur Afrikas und Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec). Das Land war wegen der politischen Konflikte im Land von den Förderquoten der Opec befreit, hat sich jetzt aber bereit erklärt, im kommenden Jahr die Förderung nicht weiter zu erhöhen.Die Analysten der schweizerischen Großbank Credit Suisse haben derweil ihre Prognose für den Ölpreis im kommenden Jahr angehoben. Für die Nordsee-Sorte Brent Crude gehen sie jetzt von im Durchschnitt 60 Dollar je Barrel aus, verglichen mit bisher 53 Dollar. Für WTI sagen sie nun ein durchschnittliches Niveau von 56 Dollar voraus, nach bislang 50,50 Dollar. Die Analysten begründen dies mit der hohen Disziplin der Opec-Mitglieder hinsichtlich der Einhaltung der Förderquoten. Die Analysten gehen davon aus, dass es der Opec im dritten Quartal 2018 gelingt, die Lagerbestände in den Industrieländern der OECD wie geplant auf den Fünfjahresdurchschnitt zu drücken.Der Goldpreis ist am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen. Die Notierung gab bis auf 1 252,06 Dollar je Feinunze nach. Am Abend erholte sie sich wieder leicht bis auf 1 254,34 Dollar, was aber gegenüber Vortag immer noch ein deutliches Minus von 0,8 % darstellt. Der Goldpreis hatte jetzt seine Handelsspanne zwischen 1 265 Dollar und 1 300 Dollar verlassen, in der er sich seit Mitte Oktober befunden hatte. Verwiesen wurde von Händlern auf die Stärke des US-Dollar im Gefolge der vor der Verabschiedung stehenden US-Steuerreform. Nach Angaben von charttechnischen Analysten ist der Goldpreis mit Durchbruch durch die Widerstandzone bei 1 260 Dollar nun angeschlagen.Der Preis des Industriemetalls Nickel ist um 1,4 % auf 10 955 Dollar gestiegen. Zuvor hatte das Metall aber ein Zweimonatstief von 10 740 Dollar markiert.