ROHSTOFFE

Ölpreis gerät erneut stark unter Druck

Ansatz zur Opec-Kooperation mit den USA scheitert

Ölpreis gerät erneut stark unter Druck

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit Mai 2003 gefallen. Die Notierung gab bis auf 24,68 Dollar je Barrel nach. Damit wurde das Krisentief vom vergangenen Mittwoch von 24,88 Dollar noch einmal unterboten. Am Abend wurde die Sorte dann für 26,43 Dollar gehandelt, was immer noch einem Tagesverlust von 2 % entspricht. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) sackte bis auf 22,20 Dollar je Barrel ab. In der vergangenen Woche war die Notierung bis auf 20,80 Dollar gefallen.Zeitweilig hatte es danach ausgesehen, dass es Gespräche zwischen dem Produzentenkartell Opec und Texas als US-Bundesstaat mit der höchsten Ölproduktion geben könnte. Der zuständige texanische Commissioner Ryan Sitton hatte eine Einladung zu dem Treffen der Opec-Ölminister im Juni erhalten. Allerdings hatten die US-Aufsichtsbehörden sowie Schieferölproduzenten dies heftig kritisiert und damit torpediert. Saudi-Arabien und Russland wenden sich mit der Aufkündigung der Opec-Förderrestriktionen dagegen, dass sie durch Zurückhaltung bei der Produktion für mehrere Jahre für eine Stützung des Ölpreises gesorgt haben, während die US-Ölproduzenten zeitgleich davon profitierten und ihre Förderung stark nach oben schraubten. Bjarne Schieldrop, Chefanalyst für Rohstoffe bei der skandinavischen SEB, rechnet nun für das zweite Quartal mit “einem Ausmaß des Überschusses, wie wir ihn möglicherweise noch niemals gesehen haben”.In New York brach der Preis des Benzin-Futures um 26 % ein, da das US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal nach Schätzungen von Notenbankern um bis zu 50 % sinken könnte. Der Preis für den Agrarrohstoff Baumwolle ist in den USA auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Der am stärksten gehandelte Terminkontrakt sackte um 5,6 % auf 50,68 US-Cent je Pfund ab. Händler verwiesen auf die zu erwartende sehr schwache Nachfrage nach dem Rohstoff aufgrund der Coronavirus-Krise.