Märkte am Morgen

Dax-Start lässt auf ein schönes Wochenende hoffen

Die Erwartungen an das Treffen zwischen dem US-amerikanischen und russischen Präsidenten sind hoch. Es geht um nichts geringeres als Frieden für die Ukraine. Die Anleger setzen darauf.

Dax-Start lässt auf ein schönes Wochenende hoffen

Der Dax hat seine Rekordjagd am Freitag fortgesetzt. Der deutsche Leitindex stieg am Morgen um 0,7% bis auf 24.536 Punkte. „Ein möglicher Katalysator könnte ein Durchbruch beim Gipfeltreffen der Präsidenten in Alaska sein, dessen Ergebnisse mit großer Spannung erwartet werden“, sagte Frank Sohlleder, Analyst bei ActivTrades. „Die Chance auf Enttäuschung wiegt jedoch schwer, da die Erwartungen kaum zu übertreffen sind.“

US-Präsident Donald Trump trifft mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zusammen, um über eine mögliche Beendigung des Ukraine-Krieges zu reden. Es soll jedoch wohl erst ab 21.00 Uhr MESZ beginnen und somit weit nach Börsenschluss in Europa.

Am Vortag war der Dax bereits um 0,8% gestiegen. Das vor rund einem Monat erreichte Rekordhoch von 24.639 Punkten rückt somit wieder näher. Allerdings lauern um die 24.500-Punkte-Marke herum technische Widerstände, wie gleich zum Handelsstart spürbar wurde. Die Auftaktgewinne, die den Leitindex über 24.500 Punkte geschoben hatten, bröckelten rasch ab. Im Wochenverlauf zeichnet sich ein Plus von 1,2% ab.

Der MDax gewann am Freitagmorgen 0,43% auf 31.254 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,35% auf 5.454 Zähler nach oben.

Wackelige Hoffnungen

Die Hoffnungen an den Finanzmärkten sind groß, auch wenn Trump sich in der Vermittlerrolle sieht und das Treffen als eine Art Vorstufe für ein potenzielles zweites Treffen darstellt. Gleichwohl: Eine einzige beiläufige Bemerkung am Rande der Gespräche und schon könnten deutliche Kursbewegungen an den Börsen folgen, erwartet Analyst Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Sollte es etwa ernsthafte Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands geben, könnte etwa das Thema Wiederaufbau der Ukraine stärker als Anlegerthema in den Fokus rücken.

Vor dem Gipfel gehen die Blicke aber erst einmal in Richtung Unternehmensmeldungen und am Nachmittag dann zu zahlreichen US-Konjunkturdaten. Neben Einfuhrpreisen und Einzelhandelsumsätzen stehen die Industrieproduktion sowie das Konsumklima der Universität Michigan auf der Agenda. Vor allem eine erwartete gute Umsatzentwicklung im Einzelhandel dürfte laut den Experten der Helaba „die bereits ambitionierten Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed tendenziell dämpfen“.

Intel geht hoch

Beim US-Konzern Intel ging es bei den in Frankfurt notierten Aktien um rund 4% nach oben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erwägt die US-Regierung den Einstieg bei dem Chiphersteller.

SDax-Neuling Verve Group verscherzt es sich nach nur etwas mehr als einem Monat in dem Auswahlindex direkt mit den Anlegern. Die Aktien stürzen um mehr als 23% ab. Die schwedische Firma, die eine Software-Plattform für Werbeplatzierungen im Internet betreibt, schraubte ihre Jahresziele deutlich herunter.