Outperformance mit Top-Managerinnen

Credit Suisse: Aktien von Unternehmen ohne Frauen im Board klar geschlagen

Outperformance mit Top-Managerinnen

kko Frankfurt – Aktien von Unternehmen mit Frauen in der Geschäftsführung entwickeln sich besser als diejenigen von rein männergeführten Firmen. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Credit Suisse, die in einer Studie weltweit 2 360 Unternehmen aus allen Sektoren über sechs Jahre hinweg beobachtet hat. “Unsere Analyse zeigt, dass es im Durchschnitt besser gewesen wäre, in Unternehmen mit Frauen im Vorstand zu investieren als in solche ohne”, fassen die Analysten zusammen. So hätten bei den Large Caps Aktien von Unternehmen mit Frauen im Board die Aktien von rein männergeführten Firmen in den zurückliegenden sechs Jahren um 26 % geschlagen.Aber nicht nur der Aktienkurs profitierte vom weiblichen Einfluss: Laut Credit Suisse wiesen Unternehmen mit einer oder mehr Frauen in der Chefetage höhere Eigenkapitalrenditen, einen niedrigeren Verschuldungsgrad, ein besseres Gewinnwachstum und höhere Kurs-Buchwert-Verhältnisse auf.In den vergangenen Jahren hat das Thema Geschlechtervielfalt im oberen Management zunehmend an Bedeutung gewonnen. Laut der Bank liegt dies u. a. daran, dass der Frauenanteil in der Chefetage zwar noch immer gering ist, aber wächst. “Nach unseren Ergebnissen hatten nur 41 % der MSCI-ACWI-Unternehmen im Jahr 2005 überhaupt Frauen im Management. Bis Ende 2011 ist dieser Anteil auf 59 % gewachsen.” Aber auch die gesetzlichen Vorschriften sorgten für eine steigende Bedeutung des Themas.”Der dritte und interessanteste Punkt ist aber, dass sich die Debatte mittlerweile weg von Fairness- und Gleichheitsaspekten hin zu der Frage nach Vorteilen für die Geschäftsentwicklung verschoben hat.” Während die bisher verfügbare Literatur in diesem Punkt zu unterschiedlichen Ergebnissen komme, zeige die neue Studie, dass sich die Aktien von Unternehmen mit mindestens einer Frau im Management überdurchschnittlich entwickelt hätten. Allerdings bestehe ein deutlicher Unterschied zwischen dem Zeitraum 2005 bis 2007 und der Krisenperiode ab 2008. “In der Mitte des Jahrzehnts, als das Wachstum relativ robust war, gab es kaum einen Unterschied. Der größte Teil der überdurchschnittlichen Entwicklung fällt in den Zeitraum seit 2008, in dem sich das Makroumfeld eingetrübt hat und die Volatilität gestiegen ist.” Aktien von teilweise frauengeführten Firmen seien daher als defensiver einzustufen.So habe die Eigenkapitalrendite dieser Unternehmen in den vergangenen sechs Jahren im Schnitt bei 16 % gelegen, verglichen mit 12 % bei ausschließlich von Männern geführten Unternehmen. Beim Verschuldungsgrad sei das Verhältnis mit 48 zu 50 % zwar ähnlich, allerdings zeige die Studie, dass die Unternehmen mit weiblichen Vorständen ihre Verschuldung während der Krisenjahre ab 2008 schneller reduziert hätten. Für den Nettogewinn verzeichnet die Credit Suisse ein durchschnittliches Wachstum von 14 % bei Unternehmen mit Frauen im Management gegenüber nur 10 % bei den Männerdomänen.