DEVISEN

Pfund Sterling fällt kurzzeitig auf Vierwochentief

Anleger halten sich zum Auftakt neuer Brexit-Gespräche zurück - Später folgt die Erholung

Pfund Sterling fällt kurzzeitig auf Vierwochentief

kjo Frankfurt – Die britische Währung hat gestern kurz gelitten. Zum Auftakt neuer Brexit-Gespräche zwischen Großbritannien und Irland zogen sich Anleger aus dem Pfund zurück. Im Vergleich zum Euro fiel Großbritanniens Währung dadurch zeitweise auf den tiefsten Stand seit vier Wochen. Sie erreichte im Verlauf 1,1088 Euro. Später erfolgte die Erholung, ohne dass dafür konkrete Gründe vorlagen. Abends kostete das Pfund 1,1163 Euro (+0,4 %).Die Erwartungen an die Gespräche zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und seinem irischen Kollegen Leo Varadkar seien gering, sagte Adam Cole, Chef-Anlagestratege für Devisen bei der Investmentbank RBC Capital Markets, der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn das Treffen schlecht verlaufe, könne der Verkaufsdruck auf das Pfund dennoch weiter zunehmen, da Investoren dann die Chancen auf einen Brexit-Deal in letzter Minute bei praktisch null sähen.Johnson und Varadkar verhandeln über das Grenzregime zwischen der Republik Irland und dem britischen Nordirland nach dem geplanten EU-Ausstieg aus dem Vereinigten Königreich. Johnsons jüngste Pläne hierzu wurden von der Staatengemeinschaft als unzureichend zurückgewiesen. Wenn bis zum EU-Gipfel kommende Woche kein Kompromiss gefunden wird, muss Johnson einem Unterhausbeschluss zufolge einen Brexit-Aufschub beantragen. Verluste beim DollarIm Euro-Dollar-Handel setzten die Anleger auf eine Entschärfung des Zollstreits. Das sorgte für Verluste beim Dollar, da die Weltleitwährung vor allem in Krisenzeiten gefragt ist. Außerdem setzte dem Greenback die Erwartung weiterer Zinssenkungen in den USA zu. Der Euro erreichte zeitweise mit 1,1034 Dollar den höchsten Stand seit drei Wochen. Im späten Handel lag der Euro dann bei 1,1007 Dollar. Das waren 0,4 % mehr als am Vortag.