DEVISEN

Pfund Sterling setzt Erholungstour fort

Südafrikanischer Rand gerät unter Abgabedruck

Pfund Sterling setzt Erholungstour fort

kjo Frankfurt – Das Pfund Sterling hat seine jüngste Erholungstour zur Wochenmitte fortgesetzt. Im Vergleich zum Dollar kletterte die britische Währung bis auf 1,3272 Dollar je Pfund, den höchsten Stand seit drei Wochen. Im späten europäischen Handel wurden für ein Pfund 1,3230 Dollar (+ 0,3 %) bezahlt.Hinter der weiteren Befestigung der britischen Devise sehen Marktteilnehmer in erster Linie zwei Faktoren. Das Pfund Sterling war nach dem Brexit-Votum der Briten Ende Juni deutlich unter Druck geraten. Bis zum 8. Juli fiel die Valuta bis auf 1,2798 Dollar, was den tiefsten Stand seit drei Jahrzehnten darstellte. Viele Investoren setzten mit Short-Positionen auf eine Schwächung der Währung, auf eine ultralockere Geldpolitik der britischen Zentralbank, die sich damit gegen Rezessionsgefahren stemmt. Die Bank of England schwenkte Anfang dieses Monats auf den Zinssenkungsmodus. Die Short-Positionen auf das Pfund Sterling schwollen immer weiter an. In der Woche zum 16. August erreichten sie mit 94 238 Kontrakten einen Rekordstand. Seitdem lösen immer mehr Anlegerkreise ihre Short-Positionen auf und nehmen Gewinne mit. Dadurch kommt es zur Erholung der Währung.Ein weiterer Faktor hinter der Erholungsbewegung sind die jüngst guten Konjunkturdaten aus Großbritannien, die am Markt den Optimismus schüren, dass es die britische Wirtschaft nicht unmittelbar nach dem Brexit-Votum sehr hart trifft. So zeigten denn die Daten vom Dienstag noch zur Wochenmitte Nachwirkungen. Die Aufträge für die britische Industrie entwickelten sich nach dem Brexit-Votum so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das entsprechende Barometer verbesserte sich im August von minus 22 auf minus 6 Zähler. Die kräftige Abwertung des Pfundes habe die Nachfrage angekurbelt, hieß es beim britischen Industrieverband.Der südafrikanische Rand kam unter Druck. Der Grund dafür war die polizeiliche Vorladung von Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan, der offenbar wegen seiner früheren Tätigkeit als Chef der Steuerbehörde ins Visier der Polizei geriet. Berichten zufolge müssen Gordhan und andere ehemalige Mitarbeiter einer speziellen Einheit der Polizei Rede und Antwort stehen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Die Nachricht verschreckte Investoren. Der Dollar kletterte gegenüber der südafrikanischen Devise um 1,5 % auf 14,21 Rand. Zeitweise wurden 14,23 Rand bezahlt. Auch die Staatsbonds des Landes wurden verkauft.