Der Platinpreis ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit sechs Jahren geklettert. Die Notierung erreichte in der Spitze 1268,88 Dollar je Feinunze, ein Anstieg von 2,2% gegenüber dem Vortag. Dann setzten Gewinnmitnahmen ein, so dass das Edelmetall am Abend zu 1244,50 Dollar gehandelt wurde, ein Plus von 0,3% gegenüber dem Niveau vom Mittwoch.

Händler sagten, die Marktteilnehmer spekulierten auf die Erholung des Automobilsektors nach dem Ende der Pandemie. Platin wird vor allem in Abgaskatalysatoren für Dieselfahrzeuge verbaut. Ebenfalls angetrieben hat den Preis eine Prognose des Marktbeobachters Johnson Matthey, laut der es 2021 im dritten Jahr in Folge ein Defizit auf dem Markt geben wird. Die Unterversorgung soll 390000 Unzen betragen, bei einem gesamten Marktvolumen von 7 bis 8 Mill. Unzen. Derzeit leiden sowohl das Angebot als auch die Nachfrage unter der Pandemie.

Der Brent-Ölpreis hat leicht um 0,2% auf 61,32 Dollar je Barrel nachgegeben. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 0,3% auf 58,51 Dollar. Die Internationale Energieagentur IEA, die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik berät, kürzt ihre Prognose für den Ölverbrauch im laufenden Jahr um weitere 200000 Barrel pro Tag (bpd). Gleichzeitig hebt sie ihre Erwartung für die Ölproduktion außerhalb des Kartells Opec um 400000 bpd an, was sie mit den jüngsten Preisanstiegen erklärt. In ihrem aktuellen Monatsbericht begründet die IEA dies mit den anhaltenden Lockdowns samt Beschränkungen für die Mobilität und den nach wie vor extrem schleppend laufenden Impfkampagnen in der Europäischen Union. Daher verzögere sich die Erholung des Ölverbrauchs entgegen den bisherigen Erwartungen, betont die Agentur.