AKTIEN

Politische Turbulenzen in den USA belasten Dax

Leitindex fällt um 0,5 Prozent - Schwache Finanztitel - Versorger rege gesucht - Evotec auf Rekordhoch

Politische Turbulenzen in den USA belasten Dax

dm Frankfurt – Im späten Handel sind die Kurse am Aktienmarkt in Frankfurt unter Abgabedruck geraten. Dabei hatten die Kurse kurzfristig von einer Abschwächung des Euro profitiert, der zum Dollar zeitweise auf ein Dreiwochentief sank. Laut dem Protokoll der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB)vom 19. und 20. Juli hatten sich Mitglieder der Notenbank besorgt gezeigt, dass der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung überschießen könnte. Im späten Handel dominierten aber Sorgen über sich ausweitende politische Spannungen in den USA. Der Dax verlor 0,5 % auf 12 203,5 Punkte.Namentlich Bankaktien tendierten am Donnerstag schwächer. Dazu trugen das EZB-Protokoll und das am Mittwoch veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed bei. Laut den Fed-Minutes nimmt die Sorge vor einer zu schwachen Inflation zu, was wiederum baldige Zinsschritte unwahrscheinlich erscheinen lässt. Zudem wurde auf die politischen Querelen in Washington verwiesen. So schwinde die Hoffnung, dass der zunehmend isolierte US-Präsident Donald Trump die Regulierung im US-Finanzsektor lockern könnte, was auch US-Bankwerte belastete. Europaweit gaben am Donnerstag Finanztitel ab: Deutsche Bank fielen um 3,2 % auf 14,11 Euro, Commerzbank um 2,9 % auf 10,88 Euro und Santander um 2,5 % auf 5,50 Euro. Auch Société Générale verloren 2,3 % auf 47,83 Euro. Auch die in den vergangenen Tagen gesuchten Versicherungsaktien verloren an Boden. Allianz fielen um 0,7 % auf 182,60 Euro und Axa um 0,9 % auf 24,81 Euro.Wie schon an den Vortagen notierten dagegen die Versorgerwerte höher: RWE stiegen um 1,1 % auf 20,44 Euro, Eon um 0,1 % auf 9,60 Euro und Uniper um 2,3 % auf 20,56 Euro sowie Innogy um 0,9 % auf 37,95 Euro. Am Markt wurde auch auf steigende Preise für CO2-Zertifikate verwiesen. In Zürich gewannen die Papiere des Zahnimplantate-Spezialisten Straumann nach robusten Halbjahreszahlen um 11,3 % auf 609,50 sfr. In London verloren die Anteilscheine der Baumarktkette Kingfisher dagegen nach schwachen Zahlen 4,3 % auf 294,10 Pence.Nach den deutlichen Avancen der Vortage fielen Lufthansa um 0,5 % auf 20,66 Euro. Nach dem Insolvenzantrag von Wettbewerber Air Berlin (+ 9,7 % auf 0,41 Euro) am Dienstag sind für Freitag konkrete Verkaufsverhandlungen geplant. Lufthansa ist dabei laut “Süddeutscher Zeitung” unter anderem an Flugzeugen von Air Berlin interessiert.Im Tec-Dax kletterten die Papiere des Biotech-Unternehmens Evotec um 2,9 % auf 15,42 Euro und damit auf ein Sechzehn-Jahres-Hoch. Die Aktien des Windturbinenbauers Nordex büßten 2 % auf 12,20 Euro ein. Hier belasteten schwache Zahlen des dänischen Wettbewerbers Vestas (-8 % auf 573 dkr). Im zweiten Quartal fiel der Umsatz um 14 %, der Auftragseingang zog aber von 1,6 Mrd. auf 2,2 Mrd. Euro an.